Kreis Südliche Weinstraße „Viele Blicke behält man fürs Leben“

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Offenbach/Landau. Herr Eckert, woher kommt denn bei einem Flachlandtiroler aus der Südpfalz die Leidenschaft für die Alpen? So ganz im Flachland leben wir hier in der Südpfalz nun auch wieder nicht. Im Pfälzerwald kann man ebenfalls einige Höhenmeter machen. Wir bieten auch sehr viele Touren im Pfälzerwald an. Für uns ist das Training für die Alpentouren. Für mich persönlich vergeht eigentlich keine Woche, in der ich nicht im Pfälzerwald unterwegs bin. Im Sommer kommt dann von ganz alleine die Sehnsucht nach den Alpen. Ich bin aber auch immer wieder froh, wieder zurück zu sein im Pfälzerwald. Das ist einfach meine Heimat. Was fasziniert Sie am Bergsport? Zunächst einmal bin ich unheimlich gerne draußen in der Natur. In der Abgeschiedenheit finde ich viel Ruhe und komme zu mir. Als Wanderführer habe ich zwar diese absolute Ruhe nicht immer, mich reizt dabei allerdings das Kennenlernen neuer Leute. Zudem kann man bei jeder Tour immer wieder neue Landschaften entdecken. Viele Blicke behält man fürs Leben. Seit einigen Jahren boomt das Klettern und Wandern in den Bergen, mit der Folge, dass mancherorts ein Massentourismus entstanden ist. Leidet darunter nicht die von Ihnen angesprochene Ruhe? Wenn ich selbst unterwegs bin, suche ich mir ganz bewusst ruhige Flecken aus. Da ich schon einige Jahre Erfahrung habe, kenne ich solche Plätze. Man muss aber auch sagen, dass sich der Andrang gerade auf den längeren Routen gut verteilt. Wie wirkt sich diese neue Beliebtheit auf den Alpenverein aus? Für den Verein kann ich sagen, dass wir davon profitieren. Das kann man an den Mitgliederzahlen sehen, die jährlich um etwa zehn Prozent steigen. Was wir jedoch negativ feststellen ist, dass es zunehmend schwerer wird, Hütten zu bekommen. Die sind immer öfter ausgebucht, da muss man sich mittlerweile schon recht frühzeitig um die Plätze kümmern. Bedeuten steigende Mitgliederzahlen auch, dass es gut um den Nachwuchs im Alpenverein bestellt ist? Gerade im Kletterbereich haben wir tatsächlich viel Nachwuchs. Beim Wandern sind die Gruppen im Schnitt doch eher älter. Es gibt aber bei uns auch eine Familiengruppe, die viel Zuspruch findet. Auch beim Wandern gilt unter dem Strich, dass es quer durch alle Altersklassen, von fünf bis 85, sehr beliebt ist. Am Samstag findet der Bergsporttag des Alpenvereins Landau in Offenbach statt. Wie kam es zu der Idee, einen solchen Tag zu veranstalten? Ich war vor einigen Jahren in Regensburg zu Besuch, wo ich im dortigen Alpenverein ebenfalls Mitglied bin. Der Verein dort ist mit mehr als 15.000 Mitgliedern noch wesentlich größer als unsere Sektion hier in Landau. Ich durfte damals einen großen Bergsporttag erleben, das hat mich sehr begeistert. Ich wollte das unbedingt auch bei uns auf die Beine stellen. Also habe ich das 2015 einfach initiiert. Wie kam die Idee denn an? Der erste Bergsporttag war ein großer Erfolg. Wir waren davon äußerst positiv überrascht, das war ja komplettes Neuland für uns. Trotz widriger Wetterverhältnisse, es hat an dem Tag sogar angefangen zu schneien, kamen damals über 400 Besucher zu uns. Auf einen ähnlichen Erfolg hoffen wir natürlich auch dieses Mal bei der zweiten Auflage des Bergsporttages in Offenbach. | Interview: Christoph Demko

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