Kultur Südpfalz Turbulentes Durcheinander mit überraschendem Ausgang

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Mit dem aktuellen Stück „Und ewig rauschen die Gelder“ kehrt die Kleine Bühne Landau zu ihren Wurzeln zurück. Die niveauvolle Boulevardkomödie des britischen Autors Michael Cooney mit dem Originaltitel „Cash on Delivery“ verspricht Kurzweil und anderthalb Stunden pures Vergnügen.

Allerdings gilt es für die Zuschauer, gut aufzupassen, um den Durchblick zu bewahren. Denn das ist bei der turbulenten Rollentauschkomödie gar nicht so einfach, wenngleich das Publikum gegenüber den Charakteren auf der Bühne immer einen Wissensvorsprung genießt. Doch das Ende überrascht und fällt anders aus, als mancher es erwartet. Seit er vor zwei Jahren seinen Job bei den Stadtwerken verloren hat, „verdient“ Eric Swan sein Geld durch Sozialbetrug. Mit dem Mietzuschuss für einen angeblichen Untermieter, der schon lange nicht mehr im Hause wohnt, hat eine Lawine der Hilfsbereitschaft des Sozialamtes begonnen, der sich der Hausherr nicht verweigert. Als amtliche Unterstützung für erfundene Familienmitglieder jenes Mannes, deren angebliche Krankheiten und sogar Sterbefälle rauschen die Gelder wie von selbst ins schmucke Haus der Swans. Materielle Leistungen und eingelöste Rezepte, zum Beispiel für Perücken, werden mithilfe von Onkel George auf Basaren in bare Münze umgewandelt. Just an jenem Tag, an dem Eric Swan beschließt, mit dem Betrug aufzuhören, schickt ihm das Sozialamt einen Außenprüfer ins Haus. Statt, wie von ihm beabsichtigt, der Lügerei ein Ende zu bereiten, dreht sich das Karussell der Verwicklungen immer schneller. Der Hausherr sieht sich gezwungen, sich als jemand anderen auszugeben und bringt auch noch seinen Onkel sowie den aktuellen Untermieter in die Bredouille. Allein Ehefrau Linda ahnt nichts von alldem. Sie denkt, ihr Mann habe psychische Probleme und engagiert einen Eheberater. Nach vielen rasanten Rollenwechseln findet das Katz-und-Maus-Spiel ein überraschendes Ende. Das Bühnenbild – ein englisches Wohnzimmer – ist eine Augenweide. Zu den sprichwörtlichen „Alten Hasen“ unter den Akteuren bei der Kleinen Bühne Landau wie Heidi Moor-Blank, Stefan Wagner, Joachim Graf oder Christine Ehmer, die in diesem Jahr auch Maren Dern bei der Regie unterstützt, gesellen sich mit Eric Ehrhardt und Isabel Nagel begabte Nachwuchstalente der Unibühne Landau. Mirko Bohnert und Matthias Becker sind bekannte Namen aus den vergangenen Jahren, Philipp Schaan gibt in diesem Jahr sein Debüt als Darsteller bei der ambitionierten Queichheimer Amateurtruppe. Gespielt wird ab dem 1. April wie gewohnt im Theatersaal im Jugendwerk St. Josef in Queichheim. Der Reinerlös fließt seit der ersten Aufführung im Jahr 1980 an die Ärmsten der Armen in Indien. Die erste Spende in Höhe von 545 D-Mark an Pater Franklin für seine Bildungsprojekte und Hilfe zur Selbsthilfe ist in 37 Jahren auf mittlerweile rund 150.000 Euro angestiegen. Mit dem Geld aus Queichheim können viele Kinder zur Schule gehen und eine Ausbildung machen. Frauen werden zu Schneiderinnen ausgebildet und bekommen eine Nähmaschine, ein Kastenwagen wurde angeschafft, der Hungernde in entlegenen Gebieten täglich mit warmem Essen versorgt. Arme Familien bekommen Ziegen gegen das Versprechen, die ersten Jungtiere an bedürftige Nachbarn weiterzugeben. Info —Aufführungen im Theatersaal im Jugendwerk St. Josef, Queichheimer Hauptstraße 231. Premiere am 1. April, danach an den Freitagen 7., 21., 28. April und 5. Mai, an den Samstagen 8., 22., 29. April und 6. Mai sowie am Ostermontag, 17. April, jeweils 20 Uhr, Einlass ab 19.15 Uhr. —Karten gibt es im RHEINPFALZ-Ticket-Shop, bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen oder unter www.kleinebuehnelandau.de.

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