Lokalsport Südpfalz Spielend lernen für Springer-Diplom

«HAGENBACH.» Neun Tage lang ist die deutsche Schachjugend auf Tour. Die Aktion zum „Jahr der Vereine“ macht heute halt in Hagenbach, wo ab 10 Uhr rund ums Kulturzentrum und im Schachkeller Schach gelernt und gespielt wird.

Nach Berlin, Leipzig, Stuttgart oder Trier schlägt der Messebus in der Südpfalz auf. Der „Chessy-Tag“, benannt nach dem Schachmaskottchen Chessy, einer Art blauer Vogel mit gelbem Schnabel, richtet sich an alle Schachfans und -anfänger. Auch Bundessprecher Carl Haberkamp und zwei Mitglieder der deutschen Schachjugend kommen dazu. Klaus-Peter Thronicke ist stark in der Organisation und in der Nachwuchsarbeit tätig. Er ist unter anderem Referent für Breitenschach im Pfälzischen Schachbund und Bezirksspielleiter im PSB-Bezirk Süd-Ost, also für Landau, Germersheim, Speyer und die Südpfalz zuständig. Dort ist er auch Bezirksjugendleiter. In Hagenbach hat er vor etwa vier, fünf Jahren mit einem Kollegen die Jugendarbeit wiederbelebt. Mittlerweile sind 15 Kinder im Training, die auch schon Pfalzmeistertitel gewinnen konnten. Sie sind ebenso wie die älteren Spieler regelmäßig bei großen Turnieren oder Meisterschaften vertreten. „Dies alles hat vielleicht mit den Ausschlag gegeben, dass die deutsche Schachjugend bei ihrer Deutschland-Tour in Hagenbach Station macht“, sagt Thronicke. „Hagenbach ist in unserem Bereich speziell in der Jugendarbeit schon etwas vorne dran. Aber auch in anderen Vereinen in meinem Bezirk konnte ich in meinen Ehrenämtern schon etwas in Bewegung bringen: Bellheim, Herxheim, Landau, Speyer-Schwegenheim, Westheim tun auch viel für den Nachwuchs.“ Vielleicht war es auch das angedachte Programm, das die deutsche Schachjugend überzeugte: Am Vormittag soll der Fokus noch auf den Kindern im Kindergartenalter liegen. Am Nachmittag kommen die älteren Schüler dazu. Eine gute Hilfe ist das Chipschach: „Zusätzlich zu den Schachfiguren kommen Chips in vier verschiedenen Farben zum Einsatz. Am Anfang stehen diese im Vordergrund und helfen dabei, die Schachfiguren zu verstehen“, erklärt Thronicke. Es gibt rote, grüne, blaue und gelbe Chips, auch die Schachfiguren sind blau und gelb. „Die blauen Schachfiguren dürfen die gelben Chips schlagen, die gelben dürfen die blauen schlagen. Die grünen Chips dürfen von beiden Parteien geschlagen werden und die roten Chips dürfen von niemand geschlagen werden.“ So könne man mit den Chips „Labyrinthe“ aufbauen, die Kinder herausfordern und verschiedene Lösungen fordern. Dabei entwickelt sich das Spiel immer mehr zum „richtigen Schach“. Am Ende der Aktion sollen die Schüler das Bauern- oder Springer-diplom erwerben. Thronicke: „Dazu müssen sie eine Prüfung mit verschiedenen Schachaufgaben bestehen. Dann haben auch die Ausbilder ihre Sache gut gemacht.“

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