Landau Schmökern statt quasseln

Öffentliche Bücherschränke gibt’s bereits in vielen deutschen Städten. Dieses magenta-graue Exemplar steht in Potsdam.
Öffentliche Bücherschränke gibt’s bereits in vielen deutschen Städten. Dieses magenta-graue Exemplar steht in Potsdam.

Der Nußdorfer Gemeinderat hat vergangene Woche in minimaler Besetzung getagt. Der neunte Mann, der das sonst 16 Mitglieder starke Gremium erst beschlussfähig macht, ließ zunächst auf sich warten. Dafür herrschte im Verlauf der Sitzung Einstimmigkeit bei den Themen. Darunter die Idee einer Nußdorferin, eine gebrauchte Telefonzelle wiederzubeleben – als Büchertauschbörse. Künftig könnten Bürger ihre gelesenen Bücher im Telefonhäuschen abstellen und sich – im Gegenzug – neues Lesematerial herausholen. Verkauft werden die gebrauchten Telefonzellen von der Deutschen Telekom. Das magenta-graue Modell kostet 450 Euro. Das gelbe Original gibt es nicht mehr auf dem Markt. Ob das Projekt aber tatsächlich realisiert wird, das hängt von den Folgekosten ab, die sich aus Transport, Aufstellung und Wartung ergeben. Dafür will der Ortsbeirat nun Sponsoren mit ins Boot holen. Konkret dagegen sind die Kosten mehrerer Sanierungsprojekte in Nußdorf. Für die Erneuerung des Spielplatzes an der Kirchhohl wird mit 17.000 Euro gerechnet. Vorgesehen ist ein „naturnaher Umbau“, und die Spielgeräte sollen erneuert werden. Die Sanierung des Friedhofs soll 50.000 Euro kosten. Zum Beispiel soll das Urnenfeld erweitert werden. CDU-Ratsmitglied Annette Korz betonte am Mittwochabend außerdem, dass die Kühlanlage der Leichenhalle dringend erneuert werden müsse. In der Vergangenheit wurde die Halle auch von der Stadt genutzt, da das Krematorium voll belegt war. Im Falle eines Ausfalls der Anlage würde auch diese Reserve wegfallen. Ebenfalls auf der Prioritätenliste weit oben steht der Ausbau von Pfarrer-Lehmann- und Kirchstraße, damit Autofahrer nicht mehr so rasen. Nach Absprache mit dem Amt für Mobilität soll die Lindenbergstraße noch in diesem Jahr provisorisch verengt werden. Darüber hinaus sollen Tafeln aufgestellt werden, die das Tempo der Verkehrsteilnehmer anzeigen. Die Kosten werden auf 15.000 Euro geschätzt. Ortsvorsteher Thorsten Sögding (CDU) informierte in der Sitzung außerdem, dass potenzielles Bauland auch südlich der Walsheimer Straße entstehen könnte, sollte die in der Baulandstrategie der Stadt Landau vorgesehene Fläche westlich des Friedhofs mit 30 Wohneinheiten nicht ausreichen.

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