Kreis Südliche Weinstraße Rebenzüchtung auf der Spur

Institutsleiter Reinhard Töpfer (rechts) führt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und den SPD-Bundestagsabgeordneten Thoma
Institutsleiter Reinhard Töpfer (rechts) führt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und den SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler über den Geilweilerhof.

«SIEBELDINGEN.» Beeindruckt von der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts für Rebenzüchtung zeigte sich am Mittwochabend die Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz, Barbara Hendricks (SPD), bei einem Besuch auf dem Geilweilerhof. Eingeladen hatte sie dazu der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler, der damit auf die Bedeutung der Einrichtung für die Südpfalz unterstreichen wollte.

Nach dem Einstieg in die Bundespolitik kümmerte sich die 65-Jährige hauptsächlich um Finanzen, unter anderem als parlamentarische Staatssekretärin unter den Finanzministern Oskar Lafontaine, Hans Eichel und Peer Steinbrück. Seit 17. Dezember 2013 ist Hendricks Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel. Und hat in dieser Funktion viele Berührungspunkte mit dem Weinbau. Auf dem Geilweilerhof, von dem in Berlin so oft geschwärmt werde, wie sie eingangs sagte, war sie allerdings das erste Mal. „Aber ich war schon einmal eine Woche in der Südpfalz wandern und habe dabei viele neue Eindrücke gewinnen können“, sagte die Ministerin. In Institutsleiter Reinhard Töpfer fand sie einen ebenso eloquenten wie freundlich-charmanten Experten, der sie in die Geheimnisse der Rebenzüchtung einweihte. Zunächst im Hauptgebäude mit einer Powerpoint-Präsentation und dann unter freiem Himmel in den Weinbergen. Wie auf Bestellung präsentierte sich das Wetter von seiner besten Seite, die Abendsonne ließ die Hügel, die Wälder und die Landschaft im schönsten Licht erstrahlen. Immer wieder zeigte der prominente Gast in die Gegend und sparte nicht mit Komplimenten für die herrliche Umgebung, an der auch Alexander Schweitzer, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion in Mainz, seine helle Freude hatte. Vom günstigen Standort des Julius-Kühn-Instituts schwärmte auch Reinhard Töpfer, machte aber im gleichen Atemzug auch auf Probleme durch den Klimawandel aufmerksam. Dieser habe dazu geführt, dass Jahr für Jahr die Blüte der Reben früher einsetze. Mit der Folge, dass es in kalten Frühjahrsnächten vermehrt zu Frostschäden kommen könne. „Ähnlich wie beim Obstbau“, ergänzte die Ministerin. Neben genetischen Untersuchungen von Tausenden unterschiedlicher Rebsorten geht es laut Töpfer vor allem darum, gegen Krankheiten resistente Züchtungen zu kreieren. Und dabei den chemischen Pflanzenschutz zu minimieren. Da war die Rede von echtem und falschem Mehltau, von Reblaus, von der Kombination von Widerstandsfähigkeiten, von neuen Herausforderungen und von Dauerhaftigkeit. Draußen in den Weinbergen ging es vorbei an neuen Sorten wie Calardis blanc, die durch eine makellose Oberfläche auffällt, auf der Regenwasser abperlt und keine Fäulnisgefahr besteht. Später traf sich Hendricks mit Winzern, um im engsten Kreis deren Probleme zu erfahren. Dabei ging es unter anderem um Zertifizierungen im ökologischem Weinbau, Minimierung des Kupfereinsatzes durch Nutzen von Phosphonaten und den Einsatz von Eigenkompost.

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