Lokalsport Südpfalz Ogunleyes medaillenreifes Comeback

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Sindelfingen. Vor vier Wochen war Leonie Reuter in Sainte-Croix in der Schweiz 1,83 Meter hoch gesprungen, am Sonntagvormittag scheiterte sie an den 1,84 Meter nur ganz knapp und holte bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Jugend in Sindelfingen mit 1,82 Meter die Bronzemedaille. Wie später auch Yemisi Ogunleye aus Bellheim. Sie kam im Kugelstoßen auf die persönlichen Bestweite von 15,23 Meter.

„Ihr erster Versuch war ja so knapp gerissen“, bedauerte Reuters Heim- und Bundestrainer Jan-Gerrit Keil, „Leonie hat heute aber einen richtig guten Wettkampf hingelegt. Wir wollten zwar Zweite werden, dann hätte es für die Länderkampfteilnahme am Samstag in Halle/Saale gereicht, aber ich bin auch so zufrieden.“ Fakt ist: Leonie Reuter, die im Winter vom TV Rheinzabern und ihrem Lehrmeister Werner Roth zur LG Nord Berlin wechselte und sich, wie sie sagte, in der Hauptstadt richtig wohl fühlt, sprang nur mit sechs Schritten Anlauf. Keil: „Sie muss jetzt in der Technik stabil werden, dann gehen wir auch wieder auf acht Schritte.“ Leonie Reuter selbst meinte, sie sei schwer in den Wettkampf reingekommen, „aber dann lief es sehr gut. Eine Medaille ist immer schön, klar“. Die Landauerin, deren Eltern auf der Zuschauertribüne die Daumen drückten, absolvierte gerade ein sehr anstrengendes Freiwilliges Soziales Jahr. Arbeit und Training waren nicht so einfach zu koordinieren. Eines fügte Trainer Keil noch ermutigend hinzu: „Im Sommer reicht auch der dritte Platz für die EM-Teilnahme der U20 in Grosseto.“ Der Bundestrainer weiß aber am besten, wie stark der Hochsprung derzeit in dieser Altersklasse besetzt ist. Yemisi Ogunleye ist nach ihrem zweiten Kreuzbandriss, den sie im Sommer erlitt, bereits wieder glänzend zurückgekommen. Bei Sportomed in Mannheim und bei Johannes Eisinger in Herxheim hat sie in der Rehabilitation unermüdlich geackert, ihre Trainerin Iris Manke-Reimers hat sie mit Engelsgeduld wieder in die Wettkampfpraxis zurückgeführt. In ihrem vierten Hallensaisonwettkampf übertraf sie mit 15,23 Meter schon EM-Norm für Grosseto und belegte Platz drei in Sindelfingen. Weil Siegerin Julia Ritter am Samstag den Diskuswettbewerb bestreiten wird, ist die Bellheimerin für den U20-Länderkampf gegen Italien und Frankreich nominiert. Der Lohn für harte Arbeit. Inzwischen hat die 18-Jährige den Führerschein und fährt mit ihrem eigenen kleinen Auto alleine nach Mannheim ins Training. Die Zeiten der langen Zugfahrten sind also ein für allemal vorbei. 800-m-Läufer Lorenz Herrmann vom TV Nußdorf profitiert immer mehr von der neuen Trainingskonstellation und bestätigte in Sindelfingen seine gute Form. Der schnellste Athlet des jüngsten Jahrganges 2000 blieb in 1:56,80 Minuten knapp über seiner Jahresbestzeit und verfehlte um einen Platz den Einzug ins Finale. Für das Weiterkommen wurde eine Zeit von 1:56,68 Minuten benötigt. Die 4 x 200 m-Staffel des LCO Edenkoben in der Besetzung Dennis Mäuslein, Vasan Aathithan, Eric Schreber und Max Jung verbesserte ihre Meldezeit auf 1:35,31 Minuten, blieb aber im Vorlauf hängen. |ku/mgr

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