Landau Musik von allen und für alle
Gitarrenklänge und Gesang an jeder Ecke: Die Landauer Innenstadt verwandelte sich gestern Abend in eine einzige große Bühne. Überall luden Musiker zum Stehenbleiben und Lauschen ein. Möglich gemacht hat’s die „Fête de la musique.“
Dieses Musikfest kommt ursprünglich – wer hätte es gedacht – aus Paris. Vor 35 Jahren hatte Jack Lang, damals Kulturminister Frankreichs, die Idee zu einem großen Straßenfest. Wie gestern in Landau sollten Musiker jeglicher Stilrichtungen und Begabung ihr Können präsentieren. Die „Fête de la musique“ ist mittlerweile eine weltweites Event, das stets am 21. Juni veranstaltet wird, dem Tag des Sommeranfangs. Über 540 Städte nehmen teil, Landau gehört zu den rund 50 Städten in Deutschland.
Musiker treten ohne Honorar auf
Die Musiker treten dabei ohne Honorar auf. Wer mitmachen will, sucht sich einen Platz und darf auch fernab der offiziellen Spielorte ohne Genehmigung drauflos musizieren. Fast alle Cafés machen mit. Am Thomas-Nast-Platz spielen The Vineyards ihre letzten Töne, vor dem Barock tritt Alan auf und beim Café Sörkel ist ein Anhänger als Bühne geparkt. Dort können die Gäste Akustikklängen lauschen.
„Es kann jeder mitmachen“
Felix Göttert bespielt mit Freunden zusammen den „Klangbasar“, eine offene Bühne des Asta der Uni Landau. Unter einem kleinen Zelt neben H&M in der Marktstraße wird frei musiziert. Eine eingespielte Band sind sie nicht, hier wird gejammt, also gemeinsam improvisiert. „Letztes Jahr waren wir auch schon hier. Es kann jeder mitmachen“, sagt er und zupft an seiner Gitarre. Auch ein Akkordeon haben die Studenten mitgebracht.
Kinder dürfen Lkw-Plane bemalen
Ganz ohne Musik kommt das Bündnis gegen Depression daher. „Psychiatric help 5 cents“, steht frei nach den Peanuts auf dem roten Info-Stand. Unter dem Motto „Bring Farbe in dein Leben“ informieren Peyman Satrapi, Chefarzt an der Privatklinik Bad Gleisweiler, und seine Kollegen über das Thema Depression. Die Attraktion für die Kids: Auf einer großen Lkw-Plane darf mit Farben gemalt werden. „Vielleicht werden wir die fertig bemalte Plane dann zu Taschen verarbeiten“, sagt Satrapi.
