Kreis Südliche Weinstraße Mit dem „Steinbeißer“ zur Burgruine

Der rund 350 Meter lange Weg zur Burgruine Lindelbrunn bei Vorderweidenthal soll nicht nur wegen der Holzabfuhr verbreitert und geebnet werden, sondern auch für Besucher, die nicht so gut zu Fuß sind oder den Nachwuchs im Kinderwagen schieben. Bezahlt wird der Ausbau vom Forstamt Annweiler, für das Revierleiter Holger Spindler zuständig ist. Spindler ist Leiter des Reviers Trifels mit 1400 Hektar Wald, dessen südlichster Zipfel Vorderweidenthal mit dem Lindelbrunn ist. Der Wegebau zum Lindelbrunn ist Teil der Durchforstung rund um die Burgruine, bei der in zehn Hektar Wald ungefähr 500 Festmeter Holz eingeschlagen werden sollen, 200 Festmeter wurden bereits im vergangenen Winter gefällt. „In manchen Teilen wurde seit 20 Jahren kein Holz mehr geschlagen, das macht den Bestand instabil, bisher konnte das Holz auch nicht abgefahren werden“, erklärt der Revierförster bei einer Ortsbegehung mit der RHEINPFALZ. Holzlaster werden den neuen rund drei Meter breiten Weg, durch den sich der „Steinbeißer“ frisst und der anschließend noch mit einem Rüttler verdichtet wird, nicht befahren. Die Rückemaschine wird das Holz zum Parkplatz transportieren. „Manch einer mag den vorher holprigen, verwurzelten, felsigen und verwunschen wirkenden Weg vermissen, aber viele, die das vorher nicht konnten, können jetzt auf die Burg. Und wir fühlen uns auch verpflichtet, den Weg sicherer zu machen“, erklärt der Revierförster. Sicherer werde er dadurch, dass das Waldgebiet um den Weg durchforstet und damit die Gefahr herabfallender Äste oder gar Bäume verringert werde. Auch der Ortsbürgermeister von Vorderweidenthal, Volker Christmann, und Beigeordneter Olaf Wingert sind gekommen, um sich den Weg anzusehen und sich über die Einsatzmöglichkeiten des „Steinbeißers“ zu informieren. „Die Burgruine Lindelbrunn ist für uns ein touristisches Zugpferd. Wir sind auf dem Weg, uns touristisch weiter zu entwickeln“, so der Ortsbürgermeister. Unternehmer Frank Bernhart aus Ranschbach hat sich mit seinem „Steinbeißer“, den es nach seinen Angaben sonst weit und breit nicht mehr gibt, auf den Wegebau im Wald spezialisiert. 4,2 Tonnen wiegt die Steinfräse, die an dem PS-starken Schlepper hängt. 250.000 Euro hat das Gespann gekostet. „Der Vorteil ist, dass der Weg naturbelassen bleibt und trotzdem durch die klein gemahlenen Steine verdichtet wird. Die Maschine ist ideal für steinigen Untergrund“, erklärt Bernhart. 210 Euro kostet eine Arbeitsstunde mit dem „Steinbeißer“ und seinem Fahrer Martin Kolodziejzyk, der ihn souverän steuert und digital bedient. Es wackelt ganz schön, wenn die Steinfräse zum Einsatz kommt und sich durch den felsigen Untergrund frisst. Zum Ortstermin gekommen ist auch Peter Blank von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz, der als Objektbetreuer auch für die Burgruine Lindelbrunn zuständig ist. „Uns erleichtert der Weg die Pflege und Unterhaltungsmaßnahmen an der Burg“, sagt er. Ab November sollen die Durchforstungsarbeiten weiter gehen und bis Weihnachten abgeschlossen sein, kündigt Revierleiter Holger Spindler an.

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