Landau Mit dem Roten Baron aufs Wasser

Und rein mit den Rettungswesten ins neue Boot der DLRG.
Und rein mit den Rettungswesten ins neue Boot der DLRG.

Ein Boot für die Queich? Wohl kaum. Die Ortsgruppe Landau der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, kurz DLRG, bekommt ein neues Motorboot. Damit bewegt sich die Ortsgruppe erstmals seit 20 Jahren wieder in Richtung Lebensrettung und kann auch auf größeren Gewässern helfen.

„Roter Baron“ also. So heißt das neue Motorboot der DLRG in Landau. Mit einem Glas Sekt haben es Landrätin Theresia Riedmaier, Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch und die beiden technischen Leiter des DLRG Landau, Simon Nichterlein und Marcel Endres, eingeweiht. Lange hielt sich das Blubberwasser jedoch nicht auf dem Rumpf, und bei Temperaturen um die 35 Grad kamen auch die Ehrengäste von DRK, Feuerwehr, Wasserwacht oder THW und die Vertreter von Sparkasse und VR-Bank mächtig ins Schwitzen. Mit dem neuen Motorboot, das rund 35.000 Euro kostete und mit Spenden der Sparkasse (5100 Euro), dem Crowdfunding-Portal der VR-Bank (5000 Euro) und weiteren Stiftungen finanziert wurde, hat die DLRG in Landau nun die Möglichkeit, auch auf größeren Gewässern bei Einsätzen zu helfen. Das Boot ist ein robustes Drei-Kammer-Schlauchboot mit Aluminiumboden, einem 30 PS-Motor und Platz für den Geretteten und zwei Lebensretter. „Die Jugend hat Druck gemacht“, erklärte Nichterlein den Grund für die Anschaffung. Die Landauer wollen sich wieder mehr engagieren, haben 2011 den ersten Ausbilder geschult. „Sechs Jahre später können wir durchstarten“, sagte Nichterlein. Und zwar in der Wasserrettung, im Sanitätsdienst und in der Strömungsrettung, in der man nun auch „Fuß fassen“ möchte. Bei einem Ausflug mit 23 Mann auf die Nordseeinsel Langeoog oder Lehrgängen am Rhein haben die Einsatzkräfte erfahren, was es heißt, bei Einsätzen dabei zu sein. Auch zur Ausbildung soll das Boot verwendet werden. Einheitliches Material an den Küsten mache dies möglich, erklärte Nichterlein. Sehr beeindruckt vom Engagement der DLRG zeigte sich Riedmaier, die die Anschaffung als „Meilenstein“ einordnete und an den großen Einsatz im Winter in Offenbach erinnerte, als ein Kinderfahrrad auf der Eisfläche des Fischweihers gefunden worden war (wir berichteten am 13. Februar). Auch Hirsch sprach von einer prächtigen Entwicklung der 700 Mitglieder starken Ortsgruppe in den vergangenen Jahren. „Als ich das erste Mal davon gehört habe, dass es ein neues Motorboot geben soll, habe ich mir noch gedacht: So groß ist der Schwanenweiher jetzt auch wieder nicht“, scherzte er. Es sei selbstverständlich gewesen, diese Sache zu unterstützen, „auch im Interesse der Menschen der Region“. Des Weiteren ehrten Nichterlein und Endres drei neue Bootsführer, sechs Wachtführer, fünf Strömungsretter und sieben Wasserretter.

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