Landau Landauer Parks gelten als sicher

Drogen und Gewalt im Ostpark, Ruhestörungen und Vandalismus im Südpark sowie ein verprügelter Rentner im Goethepark. Letzterer wirft der Stadt Landau vor, das Ordnungsamt kontrolliere zu wenig in den Parkanlagen. Deshalb herrsche dort Unordnung und Kriminalität. Stadt und Polizei finden, dass die Kontrollen ausreichend und die Parks sicher seien. Die RHEINPFALZ wollte es genauer wissen und hat noch einmal nachgehakt.

Magdalena Müller spielt mit ihren Kindern auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände (Südpark). Sie tue das auch im Schiller- und Goethepark gerne. Aber nicht im Ostpark. Vera Krupinski spaziert mit ihrem Hund regelmäßig durch den Goethepark. Sie fühle sich hier sicher, sagt die Frau mittleren Alters. „Um den Park wohnen viele Anwohner, man ist in Hörweite. Außerdem ist der Park immer gut besucht. Auch abends. Und Landstreicher gibt es fast keine“, begründet die Landauerin ihr gutes Gefühl. Sie fühle sich aber auch im Schillerpark gut, nur den Ostpark meide sie inzwischen. Und auch Martin Beer weiß nichts Schlechtes. Seit 27 Jahren läuft er mittlerweile durch den Goethepark. Unruhiger sei es nicht geworden. Im Gegensatz zum Südpark sei auch selten etwas kaputt, und von den trinkenden Personen am Parkeingang gehe keine Gefahr aus.

Jugendszene trifft sich im Südpark

Die Stadt Landau und die Polizei bestätigen diese Einschätzungen. Wo Menschen aufeinander treffen, komme es auch zu Konflikten. Laut Polizeipressesprecher Rolf Göttel unterscheiden sich die fünf Anlagen Schiller-, Goethe-, Ost-, Nord- und Südpark in ihrer Größe, Lage zur Innenstadt sowie Attraktivität und Freizeitangebot. Deshalb lockten sie unterschiedliches Publikum an, was sich auf die Anzahl der Ereignisse auswirke. Ost- und Südpark heben sich von den übrigen Parks ab, erklärt Göttel: Im Südpark treffe sich überwiegend die Jugendszene. Bei 54 registrierten „sonstigen Vorgängen“ in diesem Jahr handele es sich um Ruhestörungen und Verkehrsdelikte (frisierte Mofas, Befahren gesperrter Straßen, Parkverstöße). Es gab neun Strafanzeigen (fünf Sachbeschädigungen, zwei Drogendelikte, ein Hausfriedensbruch, eine Körperverletzung). Laut Göttel hängt die Ereignisdichte auch mit der „starken Sensibilisierung“ der Bewohner des neuen Wohngebietes zusammen. Wie berichtet, hat Bürgermeister Maximilian Ingenthron dennoch beim Quartiersgespräch in Aussicht gestellt, zwei weitere Stellen im Vollzugsdienst zu schaffen.

Viele Personen aus dem Umland im Ostpark

Der Ostpark sei beliebter Treffpunkt von Personen mit Migrationshintergrund. Der Großteil dieser Menschen komme aus Umlandgemeinden der Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim sowie aus den Städten Neustadt, Karlsruhe, Kaiserslautern. Die Ereignisse im Park seien vom Kulturverständnis dieser Personen geprägt. Bei den Straftaten handele es sich überwiegend um Beziehungstaten, wobei Täter und Opfer die gleiche Nationalität hätten. Im Ostpark wurden 21 sonstige Vorfälle gemeldet, darunter einige Aufgriffe von hilflosen oder wohnsitzlosen Personen. Ein nicht sesshafter 50-jähriger Deutscher sei für die Hälfte dieser Einsätze im Ostpark verantwortlich gewesen. Im Park seien außerdem 24 Straftaten registriert worden, darunter zwölf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sieben Körperverletzungen, drei Beleidigungen, eine Sachbeschädigung und ein Raub. Die relativ hohe Zahl an Drogendelikten sei auf häufige Polizeikontrollen zurückzuführen. Ricarda Bodenseh von der Landauer Pressestelle ergänzt, dass die Änderung der Grünflächensatzung mit Ausweisung eines alkoholfreien Familienbereichs sich positiv auswirke.

Alkohol als Ursache für Streit

Der Goethepark sei Aufenthaltsort einer Handvoll alt eingesessener Landauer, die am Parkeingang trinken, schildert Göttel. Die dortigen Vorkommnisse spielten sich überwiegend zwischen diesen Menschen ab. Der genossene Alkohol sei ursächlich für sechs Streitigkeiten sowie drei Körperverletzungen und eine Beleidigung. Auch Bodenseh ist der Ansicht, dass sich die Gruppe „eher unauffällig“ gegenüber anderen Parkbesuchern verhalte. Im Schillerpark gibt es laut Polizei wenig Vorkommnisse: Neben einem Diebstahl und einer Sachbeschädigung habe es zwei Ruhestörungen gegeben, die von der dortigen Gaststätte ausgegangen seien. Auch der Nordpark sei unauffällig. Dort gab es eine hilflose Person, eine Fundsache und eine Streitigkeit ohne strafrechtlichen Hintergrund.

Kontrollen bis in die Abendstunden

„Trotz der unterschiedlichen Ereignisdichte stellen alle Parks keine Kriminalitätsschwerpunkte dar“, heißt es vonseiten der Polizei. Und auch die Stadt, die nach eigenen Angaben regelmäßig und bis in die späten Abendstunden Kontrollen durch das Ordnungsamt veranlasst, bezeichnet die Parks als „so sicher, dass niemandem vom Betreten der Parkanlagen abgeraten werden muss oder Anlass zu besonderer Vorsicht geboten ist.“

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