Landau Landau: Knapp 50 Autofahrer tappen in Handyfalle

Die Polizei kontrolliert seit Anfang der Woche in der Südpfalz, wie hier in Bad Bergzabern.
Die Polizei kontrolliert seit Anfang der Woche in der Südpfalz, wie hier in Bad Bergzabern.

„Nur kurz abgelenkt“ will der Lkw-Fahrer am 25. Juli auf der B 272 gewesen sein, als er mit seinem Laster in eine Ampelanlage bei Hochstadt raste (wir berichteten). Abgelenkt vom Smartphone – wie so viele Autofahrer. Die Polizeidirektion Landau hat nun Autofahrer in der Südpfalz kontrolliert, ob sie ein Handy am Steuer nutzen. Und einige aus dem Verkehr gezogen.

Smartphones haben längst unseren Alltag erobert. „Leider haben sich die kleinen Technikwunder auch in unseren Autos breit gemacht“, meldet die Polizeidirektion Landau. Jedes Klingeln, Piepsen oder Vibrieren lässt bei vielen den Blick weg von der Straße auf das Display wandern. Und das kann so richtig gefährlich werden, wie der Lkw-Unfall bei Hochstadt Ende Juli zeigt. Grundsätzlich steigt die Tendenz, am Steuer vom Smartphone abgelenkt zu werden. Grund genug für die Polizeidirektion (PD) Landau, diese Woche mehrere Schwerpunktkontrollen in Landau, Bad Bergzabern, Edenkoben und Germersheim zu machen. 49 Autofahrer erwischten die Beamten mit dem Smartphone am Ohr oder in der Hand. Allein in Landau waren es 25 innerhalb weniger Stunden, davon 18 an der Queichheimer Brücke. „Es ist schwierig, Handyverstöße festzustellen. Wenn die Autofahrer einen Streifenwagen sehen, legen sie das Handy schnell weg“, erklärt Pascal Göller, Kommissar bei der PD Landau. Oft sähen die Polizisten auch einfach nicht, ob jemand ein Handy in der Hand hält oder nicht. Um zumindest ersteren Umstand zu umgehen, setzt die Polizei Zivilbeamte bei den Kontrollen ein. Wer beim Telefonieren oder Tippen erwischt wird, muss 60 Euro hinblättern, es gibt einen Punkt in Flensburg. Da helfen auch die kreativsten Ausreden nichts. Dabei sei auf dem Handy Rumtippen gefährlicher als Telefonieren, sagt Göller, „denn da hängt der Blick auf dem Bildschirm statt auf der Straße“. Die Strafe bleibt dieselbe. Aber immer häufiger komme es deshalb zu Auffahrunfällen, was bei der Unfallaufnahme aber oft schwer nachzuweisen sei. „Ein astreiner Beweis wäre eine Videokontrolle, aber wegen des Datenschutzes dürfen wir nur bei bestimmten Anlässen filmen.“ Um den Straßenverkehr sicherer zu machen, empfiehlt die Polizei Freisprecheinrichtungen. Auch in den kommenden Wochen wird es Kontrollen geben.

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