Landau Landau: Jugendstilgebäude soll saniert werden

Drei Jahre tüftelt der Investor schon an den Sanierungsplänen. Mit den Denkmalschützern in Mainz geht Münch hart ins Gericht.
Drei Jahre tüftelt der Investor schon an den Sanierungsplänen. Mit den Denkmalschützern in Mainz geht Münch hart ins Gericht.

Michael Münch will ein Schmuckstück am Landauer Obertorplatz aufpolieren. Das markante Jugendstilgebäude an der Ecke zur Marktstraße soll teilweise saniert werden. Der Bauantrag läuft.

Vor drei Jahren hat der Landauer Investor Michael Münch das Wohn- und Geschäftshaus in der oberen Marktstraße gekauft. Seitdem stand er in Verhandlungen mit der Oberen Denkmalbehörde in Mainz, berichtete er der RHEINPFALZ. Nachdem die Denkmalschützer die überarbeiteten Pläne mündlich genehmigt hätten, habe er am 6. April bei der Stadtverwaltung Landau den Bauantrag gestellt. Münch möchte den ehemaligen, 600 Quadratmeter großen Laden noch in diesem Jahr für rund 500.000 Euro umbauen und an einen Textilanbieter oder einen Sportwarenhändler verpachten. „Wir brauchen einen sehr attraktiven Mieter“, sagte Münch. Er verhandele mit nicht regionalen Filialisten. Das leerstehende ehemalige Sportgeschäft Jost ist seit Jahren Gesprächsthema in der Stadt. Verwaltung und Einzelhandel wissen um die Zugkraft eines „Frequenzbringers“ und haben deshalb alles daran gesetzt, für diese prägnante Stelle einen Interessenten zu gewinnen. Ein neues Geschäft könnte dazu beitragen, die Ecke stärker zu beleben. Laut Münch habe sich die Untere Denkmalschutzbehörde bei der Stadt sehr stark bemüht, dem Anliegen gerecht zu werden, die Ansprüche des Denkmalschutzes mit den Herausforderungen an einen zeitgemäßen Umbau in Einklang zu bringen. Sehr schwierig aber sei die Auseinandersetzung mit den Denkmalschützern in Mainz gewesen. „Das ist eher eine Verhinderungsbehörde denn ein Amt, das etwas schützt“, sagte Münch, der so schnell kein Denkmal mehr anrühren möchte – seine Firma ist auf die Schaffung von Büro- und Verwaltungsimmobilien für Unternehmen aus hochtechnisierten Branchen spezialisiert. „Man braucht sich nicht wundern, wenn man irgendwann für denkmalgeschützte Objekte keine Investoren mehr findet. Es wird sehr schwierig, wenn aus einem Denkmalamt das Gegenteil wird.“ Seine Firma habe die Planung überarbeiten müssen. Als Beispiel nannte der Unternehmer das Dach. Er wollte die Dachsparren erneuern, was in einem denkmalgeschützten Gebäude aber nicht erlaubt ist, solange das Holz intakt ist. Jetzt würden auch die Teile geschützt, die nicht zu sehen seien, weil sie zu Isolierungszwecken eingepackt würden. Das Haus wird optisch in den Zustand versetzt, in dem es vor über 100 Jahren glänzte; allerdings mit heutigen Materialien. Münch bezieht sich in diesem Zusammenhang auf den Umbau des ehemaligen Gauer-Anwesens in der Gerberstraße und erwartet eine Gleichbehandlung. Die weiße Überdachung der Schaufenster soll weggenommen werden, sie stammt laut Münch noch aus den 70er-Jahren. Neue sechs Meter hohe Fenster – aus Aluminium, wie bei Gauer, nicht aus Holz – reichen künftig wieder vom Parterre bis ins erste Geschoss und sollen an Arkaden erinnern. Der Bauherr möchte die prägende Treppe in der Mitte des Geschäftsraums „vernünftig in Szene setzen“. Er habe sich bereits mit Innenarchitekten beraten. Die Zwischendecke komme raus, der Keller soll ebenfalls für den Verkauf genutzt werden, wie von Jost auch. Für die Mietwohnungen ab der dritten Etage wird ein Aufzug eingebaut. Eine andere Baustelle kann die Firma Münch zügiger angehen: Die Pläne für das neue Bürocenter im erweiterten Gewerbegebiet am A-65-Anschluss Landau-Zentrum wurden notariell fixiert. „Mit der Stadtverwaltung läuft das wieder wie am Schnürchen“, lobte Münch.

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