Kreis Südliche Weinstraße Keine Geheimniskrämerei

Mit einer Waffenschau und schwerem Gerät wirbt die Bundeswehr um Nachwuchs.
Mit einer Waffenschau und schwerem Gerät wirbt die Bundeswehr um Nachwuchs.

Zu Tausenden waren die Besucher am Sonntag in die ehemalige Mackensen-Kaserne gekommen. Auffällig dabei: die sehr große Zahl junger Menschen, die mittendrin dabei sein wollten, um das breitgefächerte Informations- und Veranstaltungsangebot zu nutzen. „Es ist wichtig, dass wir gerade in der heutigen Zeit einen Einblick hinter die Kulissen gewähren und uns der Bevölkerung zeigen und öffnen. Geheimniskrämerei wäre mit Sicherheit ein ganz falsches Signal“, sagte Polizeidirektor Hans-Josef Roth bei seiner Begrüßung. Auch Ministerpräsident a.D. Kurt Beck (SPD), der in Vertretung seiner Nachfolgerin Malu Dreyer (SPD) einige Grußworte sprach, lobte beide Einrichtungen. Dreyer fungierte als Schirmherrin. Dass die Bundeswehr, ebenso wie die Bundespolizei, Sprungbrett für den Start in eine berufliche Karriere sein kann, weiß Kurt Beck aus eigener Erfahrung, absolvierte er doch vor mehr als 50 Jahren seine Ausbildung als Elektroniker beim damaligen Instandsetzungsbataillon 963 in Bergzabern. Der Leiter des Elektronikzentrums, Oberstleutnant Wolfgang Eder, freute sich über den großen Andrang. „In der Südpfalz ist die Akzeptanz für die Bundeswehr und die Polizei ungleich höher als in anderen Teilen Deutschlands. Das spüren wir auch am unvermindert großen Interesse von Schulabsolventen, die sich bei uns zum Elektroniker für Geräte und Systeme ausbilden lassen wollen.“ Die dem Elektronikzentrum angegliederte Ausbildungswerkstatt hatte erstmals ihren Berufsinformationstag in die Veranstaltung integriert. Die Besucher hatten reichlich Gelegenheit, sich zu informieren und selbst Hand anzulegen, waren doch in den vielen Zelten Geräte ausgestellt, an denen man unter Anleitung erste Schritte in die bundeswehrspezifische Welt der Elektronik unternehmen konnte. Wem dagegen die Arbeit eines Polizisten mehr am Herzen liegt, der wurde bei der Bundespolizei beraten. Die Beamten beantworteten die zahlreichen Fragen und zeigten auch praktisch, was den Polizeialltag ausmacht. Auch jungen Frauen bieten sich hier Zukunftschancen. Wer die Bundespolizei aber als Abenteuerspielplatz betrachte, der sei fehl am Platz, hieß es. Interessant war die Vorführung einiger Filme aus den 1950er-Jahren, also den Anfangszeiten des „Bundesgrenzschutzes“, wie die Bundespolizei bis vor wenigen Jahren hieß. Dazu wurden Uniformen und Ausrüstungsgegenstände aus dieser Zeit ausgestellt. Das achtstündige kurzweilige Programm wurde bereits am Morgen mit einem Gottesdienst in der Sporthalle eingeläutet. Bei den Vorführungen der Diensthundestaffel der Bundespolizei tummelten sich Hunderte Interessierte auf der Laufbahn rund um den Rasenplatz. Beeindruckend war, wie die Hunde einen Angreifer abwehren oder auch in Schach halten können. Viel Interesse fanden die Waffenschauen und die aufgestellten Panzer und Lastwagen, die vor allem von Kindern immer wieder gerne erklommen wurden. Für Staunen sorgte die Vorführung der Höhenrettungsgruppe der Bundespolizei in schwindelerregender Höhe. Stets umlagert war der moderne, im Tarnfarbenlook lackierte „Karrieretruck der Bundeswehr“. Musikalisch begleitete die Veranstaltung die Big Band des örtlichen Alfred-Grosser-Schulzentrums mit ihren 17 und 18 Jahre jungen „Frontfrauen“ Steffi Acker und Helen Hoffmann, während sich die Big Band des Bundespolizeiorchesters Berlin dem Swing widmete. Der Reservistenmusikzug Idar-Oberstein frönte der traditionellen Marschmusik. Die vom Musikzug gespielte Nationalhymne, die von den Gästen stimmgewaltig mitgesungen wurde, war der Abschluss dieses gelungenen Tags.

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