Lokalsport Südpfalz Harte Rennen und weiche Muskeln

Hier führt der Bellheimer Daniel Erb das Feld Mitte der zweiten Runde noch an. Später musste er dem hohen Tempo Tribut zollen.
Hier führt der Bellheimer Daniel Erb das Feld Mitte der zweiten Runde noch an. Später musste er dem hohen Tempo Tribut zollen.

«BELLHEIM.» Am Ende kam Sieger Joshua Huppertz dann doch noch zur Siegerehrung. Lange warteten die Zuschauer auf die drei Besten über die harten 200 Kilometer des Großen Erdinger Preises in Bellheim am Sonntagabend, die Kraft tankten, bevor sie zur Bierdusche ansetzten.

Bei Huppertz reichte es noch zu einem kleinen Sprint mit dem großen Sieger-Bier in der Hand: Diesmal war er der Verfolger, sein Teamchef vom Team Lotto - Kern Haus war aber schneller und blieb trocken. Ähnlich die Szene wenige Minuten zuvor, als es zum Duell mit Jan Brockhoff (Leopard Pro Cycling) auf der Zielgeraden kam. Letzterer war vielleicht einen Tick zu spät aus dem Windschatten gegangen. Direkt nach der letzten Kurve setzte er zur Attacke an. Drei Runden lang hatten die Lokalmatadoren Carsten Siegel und Tim Gebauer vom Team Erdinger Alkoholfrei vorne mitgemischt. „Das war ein richtig hartes Rennen“, sagte Erdinger-Fahrer Daniel Erb. Von Runde zu Runde wurde das Rennen mehr zu einem Ausscheidungsfahren. Die ersten Runden seien extrem gewesen, die Spitzenfahrer von Leopard und Lotto - Kern Haus seien fast einen Schnitt von 50 km/h gefahren, sagte Erb. Die dominanten Teams übernahmen die Kontrolle. Gelaufen war das Rennen für Erb nach 60 Kilometern zwar noch nicht. Aber es war klar, dass es größter Anstrengungen bedurft hätte, um zur starken Konkurrenz wieder anzuknüpfen. In Dominik Merseburg hatte das Bellheimer Heimteam einen Fahrer in den Top 20, der fahrende Team-Manager landete auf Platz 17. „Das war fast das Optimum. Unsere großen Rivalen vom Team Möbel Ehrmann hatten ja gar keinen Fahrer vorne drin. Da können wir zufrieden sein, auch wenn es immer etwas zu optimieren gibt“, so Erb. Simon Nuber von den Roschbacher Ehrmännern führte zwischenzeitlich das Hauptfeld an und beendete das Rennen auf Rang 26. Robin Gärthöffner fuhr in der U19 seinen ersten Saisonsieg ein. Ein wenig vom Pech verfolgt, war der Sieg eine willkommene Abwechslung für den 17-jährigen Essinger, der für den RC Silber-Pils fährt: Sein Rennrad wurde vor Wochen aus dem Fahrradkeller gestohlen, mit dem Ersatzrad seines Vereins kam er bislang nicht wirklich zurecht, musste die Schaltung austauschen. Der Erfolg am Sonntag hatte sich so nicht abgezeichnet. Die ganze Woche lag er krank im Bett, stieg erst am Freitag testweise aufs Rad. Beim Kriterium am Samstag habe er „nichts abrufen können“. Am Sonntag lief es besser. „Das Feld war sehr unruhig, es gab auch einige Stürze. Bei uns U19-Fahrern war ein gutes Tempo da, ich habe mich gut positionieren können“, analysierte Gärthöffner. Als Zweiter bog er auf die Zielgerade ein, im Sprint überholte er Lukas Märkl (RSC Linden): „Da war die Muskelspannung wieder da.“

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