Kreis Germersheim Gymnasium-Sanierung noch teurer

So sah es im Oktober vergangenen Jahres im Goethe-Gymnasium in Germersheim aus. Für Trockenbauarbeiten an der Decke der Aula mus
So sah es im Oktober vergangenen Jahres im Goethe-Gymnasium in Germersheim aus. Für Trockenbauarbeiten an der Decke der Aula muss nun ein Gerüst gestellt werden, das nicht eingeplant war. Mehrkosten hier: zirka 6000 Euro. Die Arbeiten sollen in den Herbstferien erfolgen.

Für die erneute Erhöhung der Baukosten des Goethe-Gymnasiums gibt es gute Gründe. Das sagte Landrat Fritz Brechtel bei der Sitzung des Bauausschusses am Montag. Unter anderem habe es eine Gesetzesänderung gegeben, wodurch sich die Anforderungen für das Notfall-, Gefahren- und Rettungssystem geändert haben. Die Mehrkosten hierfür belaufen sich auf rund 256.000 Euro. Insgesamt erhöhen sich die Baukosten um 720.000 Euro. Damit steigt die Gesamtsumme von ursprünglich zirka 4,5 Millionen Euro auf nun 6,193 Millionen Euro. Bereits im November 2016 hatten die Gremien des Kreises einen Nachschlag von 927.000 Euro bewilligt. Für Brechtel und die Bauabteilung gab es während der Arbeiten einige überraschende Erkenntnisse, die so vorher nicht zu erkennen gewesen waren. Um das zukünftig zu vermeiden, will der Kreis Brechtel zufolge „alle möglichen Schritte gehen, um künftig für solche Aufgaben besser gerüstet zu sein“. Das Versäumte von anderen handelnden Personen, keiner der verantwortlichen Akteure der Bauabteilung sei 2013 bei der Planung dabei gewesen, „holt uns heute ein“, sagte Brechtel. Architekt Achim Stadter aus Rheinzabern erläuterte dem Ausschuss bis ins kleinste Detail, wie und warum es zu den Mehrkosten kommt. Ein großes Problem ist laut dem Bauleiter, dass es „bis heute keinen Plan gibt, der in allen Details stimmt“. Sein Büro habe massiv Pläne überarbeitet, „aber es gibt auch Pläne, die wir nicht angefasst haben“. „Die Pläne für die Bereiche, in denen wir gearbeitet haben, sind aktuell“, ergänzte Stadter auf Nachfrage aus dem Gremium. Armin Buchlaub (CDU) fragte nach, warum Stadter nicht eine gesamte Untersuchung der Bausubstanz vorgenommen hat. Dann wären es einige Überraschungen weniger gewesen. „Weil das von der Kreisverwaltung nicht gewünscht war“, antwortete Stadter. Brechtel fügte erneut an, dass die Verwaltung künftig anders arbeiten wolle. Auch soll ein Bauzeitenzins in die Kosten mit eingerechnet werden. Das heißt, dass von der Planung bis zu den Ausführungen die jährlichen Baukostensteigerungen von zwei bis drei Prozent berücksichtigt werden. Das Gremium stimmte der Erhöhung einstimmig zu. Nun ist der Kreisausschuss am Zug. Erhöht haben sich auch die Kosten für den Umbau der alten Grundschulturnhalle in Wörth zu einer Mensa für das Europa-Gymnasium, die IGS Wörth und die Dorschberg-Grundschule in Wörther Trägerschaft. Neben der Mensa mit Speisesaal und Küche entsteht ein Ganztagesbereich für die Hausaufgabenbetreuung und Projektarbeit. Der Gymnastikbereich bleibt erhalten. 2014 plante man mit rund 2,1 Millionen Euro für die Mensa und die Ganztagsschulsäle sowie 740.000 Euro für die Gymnastikräume. Gesamtkosten: 2,8 Millionen Euro abzüglich des Landeszuschusses von 1,2 Millionen Euro. Die Stadt Wörth zahlt 1,3 Millionen, der Kreis 313.000 Euro. Nun reicht eine Trafoanlage nicht aus (56.000 Euro), Stahlbauarbeiten für Giebelwände kosten zusätzliche 40.000 Euro, Betonsanierungsarbeiten (68.500 Euro) etc. Insgesamt erhöhen sich die Baukosten um 503.000 Euro. Davon trägt der Kreis rund 23 Prozent – also zirka 115.000 Euro. Einstimmig wurde diese Erhöhung angenommen.

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