Landau Glosse: DSSDS

Neuer Name, neues Glück: Weil Eduard Spranger ein Nazi-Sympathisant gewesen sein soll, wird das Landauer Eduard-Spranger-Gymnasium wohl umbenannt. Damit das ganze Briefpapier nicht neu gestaltet und der große Schriftzug am Eingang der Schule nicht abgerissen werden muss, soll vielleicht die Abkürzung ESG bestehen bleiben. Neben den nun diskutierten Vorschlägen wie Elisabeth Selbert, Edith Stein und Erwin Schrödinger soll es nach RHEINPFALZ-Informationen weitere Ideen geben, die allerdings erst nach Rücksprache mit der für die Schule zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion vorgestellt werden sollen. Laut der Liste mit den Namen, die der Redaktion zugespielt wurde, soll es sich unter anderem um folgende Vorschläge handeln: Egon Schiele, Emma Stone, Esther Schweins, Erik Satie, Erol Sander, Edward Snowden und Ebenezer Scrooge. Auch Schüler durften in der Arbeitsgemeinschaft „Die Schüler suchen den Supernamen“, kurz AG DSSDS, einen Namen bestimmen. Das Ergebnis: Beachtliche 97 Prozent der jungen Leute würden künftig gerne das Ed-Sheeran-Gymnasium besuchen, der Rest das Emeli-Sandé-Gymnasium. Von der eigens ins Leben gerufenen Kommission mit der internen Bezeichnung „An den Pranger mit dem Spranger“ abgeschmettert wurden die Einreichungen Ella-von-Sinnen-, Erhard-Schröder- sowie Ernold-Schwarzenegger-Gymnasium. Diese, so das einhellige Urteil der Kommissionsjury, würdigten zwar „außerordentlich kluge und wichtige Personen der Zeitgeschichte“, seien jedoch „zu stark verfremdet“. Ebenso Elice-Schwarzer-, Elmut-Schmidt- und Elge-Schneider-Gymnasium. Nach RHEINPFALZ-Informationen wird ein Vorschlag besonders heiß gehandelt. Etliche Mitglieder der Expertengruppe werden aller Voraussicht nach für Erika-Steinbach-Gymnasium votieren. „Die ehemalige CDU-Politikerin verkörpert sämtliche Werte, die wir unseren Schülerinnen und Schülern vermitteln möchten – und das viel stärker als Edith Stein oder Elisabeth Selbert“, steht in dem fünfseitigen Papier. Doch am Ende wird die Abkürzung des Schulnamens wohl für den haushohen Jury-Liebling stehen, der, wie es heißt, „wie keine andere Persönlichkeit die Sprache, einen unserer Schwerpunkte, pflegt“: Edmund Stoiber.

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