Kreis Germersheim Fernwärme muss teurer werden

Die Fernwärme ist seit ein paar Jahren das Sorgenkind der Gemeindewerke Rülzheim. Jährlich müssen mehrere Hundertausend Euro zugeschossen werden, um die Verluste auszugleichen. Damit diese geringer werden oder gar gegen Null gehen, empfiehlt der Werksausschuss dem Gemeinderat, die Fernwärmepreise anzuheben. Um wie viel erhöht wird, muss der Rat am Dienstag entscheiden.

Schon zu Beginn der Werksauschusssitzung wurde die Debatte angeheizt, als die CDU beantragte, den ursprünglich nichtöffentlichen Tagesordnungspunkt Fernwärme in den öffentlichen Teil zu holen. Das wurde auch einstimmig gemacht. Doch warf die CDU der Werksleitung und Verwaltung vor, bewusst Unterlagen zu spät zur Verfügung zu stellen. Dem widersprach Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger) heftig. Zum Einen sei er in Urlaub gewesen, zum Anderen seien die Unterlagen aus Aktualitätsgründen erst eine Stunde vor Sitzungsbeginn fertig geworden. Bis Ende September beträgt der Mischpreis für Fernwärme rund 73,32 Euro pro Monat. Am ende des Haushaltsjahres steht ein Defizit von rund 422.000 Euro. Die Einnahmen sind nicht kostendeckend, obwohl sie dies laut Gemeindeordnung sein müssten. Automatisch wird der Fernwärmepreis zum 1. Oktober angehoben und der Mischpreis beträgt dann 78 Euro. Doch auch das ist laut Werkleitung zu wenig. Um kostendeckend zu arbeiten müsste laut Werkleiter Johannes Klawe der Mischpreis auf 102 Euro steigen. Das wären rund 40 Prozent. Zum Vergleich: Die Fernwärme-Mischpreise in Neustadt und Speyer kosten 92,60 Euro beziehungsweise 100,30 Euro. Hör machte den Vorschlag, die Preise um 25 Prozent auf 91,77 Euro zu erhöhen. Bis Dienstag haben die Fraktionen Zeit, sich Gedanken über die Preiserhöhung zu machen. Die Interessengemeinschaft Fernwärme wurde informiert.

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