Pfalz FCK schießt KSC in Dritte Liga

91-97107772_14953a0022f1189a.jpg

Fussball: Nach der 1:3-Schlappe gegen den 1. FC Kaiserslautern ist der Abstieg des Karlsruher SC aus der Zweiten Liga besiegelt. Für den FCK sind Przybylko, Kerk und Zoua erfolgreich. Beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Kinsombi sieht Torhüter Pollersbeck schlecht aus.

Fans wecken Rote Teufel

KARLSRUHE. Der 1. FC Kaiserslautern sonnte sich im Glanz der frühen Führung und hat sich um ein Haar ins Verderben geträumt. Nach dem verdienten Ausgleich der Karlsruher wankten die Lauterer. Der Weckruf kam von den rund 5000 FCK-Fans. „Wir woll’n euch kämpfen sehen“, skandierte der Anhang der Männer in Rot, die sich fortan wieder auf ihre notwendigen Tugenden besannen und mit 3:1 (1:1) gewannen. Der Abstieg des KSC aus der Zweiten Liga war besiegelt.

FCK-Sportdirektor Stöver zieht Fazit

„Eigentlich sind wir ideal ins Spiel gekommen, das Problem war, dass wir zwischen der 6. und 45. Minute einen richtigen Hänger hatten“, sagte Uwe Stöver nach dem wichtigen Sieg im Wildpark. „Wir sind aber noch nicht durch, wir brauchen noch Punkte“, mahnte der FCK-Sportdirektor.

Katz- und Mausspiel mit dem Schlusslicht

Der FCK erlebte fürwahr einen Traumstart. Angetrieben von Daniel Halfar und Christoph Moritz, schienen die Lauterer entschlossen, drei Punkte im Sturm zu erobern, spielten zunächst Katz und Maus mit dem Schlusslicht. Klasse, wie sich Marcel Gaus im Dribbling auf der Grundlinie durchsetzte, die Flanke servierte, die Kacper Przybylko im Hechtkopfball zum Führungstor verwertete (4. Minute). Der KSC schien früh zu resignieren, stümperte vor sich hin. Der FCK aber ließ im letzten Drittel vor dem Tor von Dirk Orlishausen nach, Jacques Zoua scheute den Weg in die Spitze, ging lange nicht da hin, wo es wehtut. Auch das Anlaufen des gegnerischen Torhüters fand meist nur halbherzig statt. „Vorne wurde zu wenig Laufarbeit geleistet“, kritisierte Kapitän Halfar die Passivität nach der Führung. Nach 80 Minuten machte er wegen muskulärer Probleme Platz für Lukas Görtler.

Überraschender Ausgleich in der 35. Minute

Außer bei einer Gaus-Flanke, die Orlishausen vor Przybylko abgriff (23.), hatten die Lauterer vor der Pause offensiv nichts mehr geboten. Sehr früh hatten sie in den Verwaltungsmodus geschaltet, Halfar und Moritz verloren an Wirkung. Das rächte sich in der 35. Minute, als David Kinsombi einen Freistoß über die Lauterer Mauer schoss und Julian Pollersbeck mit seinem Aufsetzer überraschte: 1:1.

Kerk: "Ich wusste schon gar nicht mehr, wie das ist, ein Tor zu machen."

Das Schlusslicht hatte sich den Ausgleich gegen lethargische Lauterer verdient. Flurschaden hatte der „giftige“ Phillipp Mwene sieben Minuten zuvor noch verhindert, als er Franck Kom in höchster Not stoppte, der Nachschuss Oskar Zawadas wurde zur Ecke abgeblockt. Plötzlich brannte es im Lauterer Strafraum, einen Kopfball Zawadas drehte Pollersbeck noch so eben zur Ecke (29.). „Der KSC war mental schon am Boden, dann haben wir das Fußballspielen eingestellt“, monierte Gaus. „Und dann fängst du dir noch so eine Kirsche ein“, haderte der „Turbo“ mit dem Gegentor. „Wir haben uns einschläfern lassen“, befand FCK-Coach Norbert Meier, der in Gaus den spielentscheidenden Mann sah. Mit höllischem Tempo startete Gaus in der 67. Minute durch, wurde von Matthias Bader gelegt – Elfmeter. Der für Przybylko gekommene Sebastian Kerk „war sicher, dass ich den reinmache“ und scheiterte an Orlishausen, traf aber geistesgegenwärtig im Nachschuss zum 2:1. „Ganz wichtig für mich, ich wusste schon gar nicht mehr, wie das ist, ein Tor zu machen“, sagte Kerk, der drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit das 3:1 Zouas vorbereitete. Es spricht für die Geduld Norbert Meiers, dass Stehgeiger Zoua da überhaupt noch auf dem Platz war.

Meier ist Anhängern für Weckruf dankbar

„Wir haben einen guten Schulterschluss mit den Fans hinbekommen“, sagte Meier, der den Anhängern für den Weckruf dankbar war. Seine Mannschaft hatte sich zwischenzeitlich den Schneid abkaufen lassen und Glück, dass ein Distanzknaller von Fabian Reese knapp am Torwinkel vorbeizischte (56.). Der FCK bekam das Spiel nach einer Stunde aber wieder unter Kontrolle. Die eingewechselten Ex-FCK-Stürmer „Jimmy“ Hoffer und Stefan Mugosa bekamen keinen Stich gegen die im zweiten Stock sehr souveränen Lauterer. Ewerton war der sichere Rückhalt im Abwehrverbund, wirkungsvoll unterstützt von Stipe Vucur und dem kampfstarken Tim Heubach, der in der 53. Minute mit einem Schuss nach Halfar-Ecke knapp das Ziel verfehlte. Stark als Abräumer war Robin Koch, der weite Wege ging und am Ende merkte, dass ihn sein grippaler Infekt geschwächt hatte.

ksc-fck-1090.jpg
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x