Karlsruhe Es klappert die Mühle

Industriedenkmäler werden bei einer Schiffstour angesteuert.
Industriedenkmäler werden bei einer Schiffstour angesteuert.

Bunkerwelten entdecken, den Mannheimer Hafen erkunden, darüber hinaus Vorträge, Radtouren und vieles mehr – das Programm bei den „Tagen der Industriekultur “ bis 27. August ist vielfältig. Insgesamt sind 27 Veranstaltungen in Mannheim und Umgebung geplant.

Premiere der Veranstaltung war vor zwei Jahren. Der Erfolg war nach Angaben des veranstaltenden Vereins groß. Und damit die neue Auflage mindestens genauso erfolgreich wird, hat man sich einiges einfallen lassen. Mit einer Bootsfahrt ist die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr gestartet, und wieder werden alte Fabriken, Hallen, aber auch Kunst und Kultur in den Mittelpunkt gerückt werden. Wenngleich ein Großteil der Veranstaltungen in Mannheim stattfindet, präsentieren auch Städte wie Speyer, Heidelberg, Weinheim, Ludwigshafen und Schwetzingen eine Auswahl ihrer industriekulturellen Schätze. Einige Beispiele: In Mannheims unterirdischer Bunkerwelt erfahren die Besucher etwas über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und im ehemaligen Rheinauer Elektrizitätswerk etwas über die Mannheimer Künstlernachlässe, die dort gelagert sind. Die Besucher erhalten zudem Sonderführungen bei Firmen, in die man normalerweise so leicht nicht hineinkommt. In Speyer öffnen die Tore der ehemaligen Celluloidfabrik, in Heidelberg das Bahnbetriebswerk und der Tankturm. Weinheim zeigt die Freudenberg-Werke, in Schwetzingen kann man die Pfaudlerwerke besichtigen, in Ladenburg das Benz-Museum. Nach Seckenheim führt eine Radtour. Heddesheim bietet eine Fotoausstellung in der alten Mälzerei an und in Ludwigshafen stehen gleich zwei industriekulturelle Spaziergänge auf der Angebotsliste. Nicht alltäglich ist darüber hinaus die Krimilesung mitten in einem Hinterhof des Jungbuschs. Aktuelles greifen die „Tage der Industriekultur“ ebenfalls auf, ohne dabei den Faden zu verlieren. So können Interessierte das Treiben in der Mannheimer Kauffmann-Mühle im Jungbusch kennenlernen, ein gewaltiger Industriebau, in dem nun Lofts und Geschäftsräume untergebracht sind. Die Eigentümer und ein Architekt erläutern dabei die Umnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes. Auf besonderes Interesse könnte die Besichtigung der Feudenheimer Neckar-Schleuse stoßen, die für größere Last-Schiffe erweitert werden soll. Und im Mannheimer Rangierbahnhof – er ist der zweitgrößte Deutschlands – erfahren die Besucher, wie täglich bis zu 5300 Waggons zu neuen Güterzügen zusammengestellt werden. Zum Abschluss der Tage gibt es Musik. Der bekannte Mannheimer Gitarrist Claus Boesser-Ferrari greift am 26. August in der alten Verpackungshalle des Hotel Corniche in die Saiten. Im Netz www.rhein-neckar-industriekultur.de

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