Kultur Südpfalz Ein „Westweg“ als Open-Air-Galerie

Große Kunstinstallationen im Karlsruher Westen.
Große Kunstinstallationen im Karlsruher Westen.

Seit 1988 gibt es in Karlsruhe die Gruppe „Kunst an der Plakatwand“, die seitdem an verschiedenen Orten des Stadtgebiets sommers eine Zeit lang Kunst im öffentlichen Raum zeigt. Jetzt ist es wieder so weit: Bis 2. Juli sind auf dem breiten Grünstreifen zwischen Seldeneckstraße und Ludwig-Marum-Straße sowie zwischen Fliederplatz und Blücherstraße am nördlichen Rand des Stadtteils Mühlburg aktuelle Malereien von 22 Künstlern zu bewundern.

„Westweg“ haben die Initiatoren ihre Open-Air-Galerie diesmal genannt. Gezeigt werden Acryl-Arbeiten von bemerkenswerter Qualität unter anderem von Lidia Beleninova, Sandro Vadim, Bernadette Rottler, Karl Willems, Bellarmino de Barros und Angela Junk-Eichhorn, die seinerzeit die Idee zur „Kunst an der Plakatwand“ hatte. Die 2,60 mal 3,60 Meter großen Plakatwände ermöglichen einen Spaziergang ganz besonderer Art. Wer solcherart Bewegung mit Kunstbetrachtung verbinden möchte, sollte auch den kleinen Abstecher hinüber zur Lukaskirche machen, wo der Luxemburger Christian Frantzen an einer Wand seines Landsmanns Michel Majerus gedenkt, der 2002 mit nur 35 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Insgesamt ergeben unterschiedliche künstlerische Position hier ein sehr stimmiges Bild. Was als Experiment begann, ist trotz einiger gruppeninterner Konflikte zu einer bemerkenswerten und etablierten Kunstaktion geworden, deren Bilder seit Mitte der 1990er-Jahre immer wieder auch auf Reisen gingen. So waren sie auch auf Plätzen und in Parks in Prag, Straßburg, Wörth, Paris, Nancy oder Nottingham zu sehen.

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