Kultur Südpfalz Duftender Schlussakkord

Kann Musik duften? Am Wochenende setzte das Abschlusskonzert der Bad Bergzaberner Rosenwoche mit dem Auftritt des Duo Afable im romantischen Innenhof des Schlosses den Schlussakkord.

Bei angenehm milden Temperaturen bereitete das Duo Afable, engagiert von der Gesellschaft der Musikfreunde Bad Bergzabern und dem Tourismusbüro Bad Bergzabern-Südliche Weinstraße, den Zuhöreren zart, mild und leise einen Musikgenuss der besonderen Art. Flötistin Susanne Günther und Stephanie Wunsch an der Harfe verzauberten ihre Zuhörer. Es lag ein besonderer Duft in der Luft. Es roch nach Sommer in all seiner Leichtigkeit. Die Werke von Bernard Andres, Lili Boulanger, Gabriel Faurè oder Wolfgang Amadeus Mozart taten ein Übriges, um den Zuhörer in eine Sommerlaune zu entführen. Und Querflötistin Susanne Günther zeigte sich erfreut und sehr beeindruckt vom Schlossinnenhof: „ Dies ist unser erstes Konzert im Freien unter einem wunderbaren Blätterhimmel.“ So verschieden die beide Instrumente auch sind, sie vereinen sich in Harmonie zu einem eleganten Gesamtklang. Liedstücke fanden Gehör, die unter anderem alljährlich am Pariser Konservatorium als Prüfungsstücke dienen, oder von Mozart im Alter von acht Jahren für die Königin von England, Sophie-Charlotte, im Jahre 1774 geschrieben worden waren. Aber auch schwere Unterhaltung von dem Komponist Kurt Nielsen war dabei. Nielsen liebt seine Heimatinsel Fünen bei Dänemark. Das merkte man bei dem Lied „Der Nebel steigt“ aus dem Schauspiel „Die Mutter“ des dänischen Autors Helge Rode. Im Gegenzug allerdings war die Komposition von Jules Mouquet „ La flute de Pan“ beschwingt und voller Phantasie von dem Musik-Duo gespielt. Das Stück bezieht seine Inspiration aus der griechischen Antike. Ein weiterer Höhepunkt: „Karneval der Tiere“, ein Werk speziell für Flöte und Harfe von Camille Saint-Säns. In dieser Komposition war die Harfe nicht nur ein begleitendes Element, sondern hatte eine besondere Stellung, die die Klangbreite dieses Instruments besonders zur Geltung brachte. Eine kleine Einweisung zur Frage „Wie spielt man eigentlich Harfe?“ gab es gratis dazu. Die charmante Harfenistin Stephanie Wunsch erklärte ihr „Füßegewippe“ während des Spiels. Eine Harfe verfügt, neben den unzähligen Saiten, auch noch über sieben Pedale, mit denen man verschiedenste Töne sozusagen noch dazuschalten könne. Da lernte mancher Besucher dieses Konzerts noch etwas dazu. Als Abschluss und zweimalige Zugabe spielte das Duo Afable das alte irische Volkslied „Down by Sallys garden“. Das Publikum dankte es ihnen mit langanhaltendem Applaus und der Gewissheit: Musik kann duften, inspirieren und erfreuen an einem lauen Sommerabend.

x