Karlsruhe Die Stimmungen in den Rheinauen eingefangen

Den Zauber der Rheinauen eingefangen: Der Karlsruher Maler Wolfgang Bentler (links) im Gespräch mit dem Leiter des Naturschutzze
Den Zauber der Rheinauen eingefangen: Der Karlsruher Maler Wolfgang Bentler (links) im Gespräch mit dem Leiter des Naturschutzzentrums Rappenwoert, Andreas Wolf.

«Karlsruhe.»Der 1949 im sauerländischen Marsberg geborene und seit 17 Jahren in Karlsruhe lebende Maler Wolfgang Bentler gehört nicht zu den Künstlern der Region, deren Namen sich einem sofort aufdrängen. Er ist eher ein Einzelgänger, der sich nie von aktuellen Trends beeinflussen ließ, aber eine beachtliche Liste von Einzel- und Gruppenausstellungen im in- und Ausland vorzuweisen hat.

Dass nun ausgerechnet das Naturschutzzentrum Rappenwört eine Ausstellung mit Bentler-Bildern zeigt, hat seinen Grund: Als er 2000 nach Karlsruhe kam, hat sich Bentler in die Auenlandschaft am Oberrhein verguckt und hat sie zu allem Jahreszeiten in zahlreichen quadratischen Werken festgehalten. Auf Rappenwört sind Arbeiten aus den Jahren 2005 bis 2006 zu sehen. Bei der Eröffnung bezeichnete Karlsruhes Kulturamtsleiterin Susanne Asche den Maler als „Chronisten der Rheinauenlandschaft“ und eingeschworenen Vertreter des Schutzes solcher Landschaften in Europa. Von Kindheit an, sagt er selbst, war die Natur für ihn ein großes Thema. In der Kasseler Akademie allerdings „wollten die mir was anderes erzählen“. Und dann habe er später, nach u a. nach einer mehrjährigen Dozentur an der Fachhochschule für Gestaltung in Dortmund sowie einem ausgedehnten Ausflug nach Italien, hier „diese wunderbare Landschaft gesehen“, die er dann immer wieder bei Exkursionen zunächst in Skizzen festhielt. Bei Frost und Hochwasser ebenso wie im Frühling oder Herbst. Die daraus entstandenen Acrylbilder auf Leinwand sind nicht einfach Landschaften, sondern – mit impressionistischem bis expressivem Grundton – eingefangene Stimmungen mit Tiefenwirkung. Die zum Glück noch verbliebenen Urwald-Überreste verschwimmen mit dem Wasser, dem Licht und dem Himmel in wirkungsvollen Farbtönen. Wer selbst die Auen schätzt, findet sich darin wieder. Bentler hatte sich zwischenzeitlich auch mal der figurativen Malerei zugewandt, war dann aber doch wieder zu den lichten Plätzen und dunklen Verstecken der Rheinauen zurückgekehrt. Nun soll damit allerdings erneut gut sein: „Jetzt fange ich an, mich von der Landschaft wieder zu lösen, ich tue der nicht mehr gut“. Er will sich nun vor allem kleinflächigen Texturen widmen. Die Bildquadrate Wolfgang Bentlers gehören zweifellos zu den besonders eindrucksvollen Motiven, sind Einladungen zum Eintauchen in den „Dschungel“. Die konsequente künstlerische Haltung und der Respekt vor der Natur ergeben bei diesem überaus bescheiden auftretenden Maler sein persönliches Quadrat. Info Bis 5. November im Naturschutzzentrum Rappenwört, Hermann-Schneider-Allee 47. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12 bis 17 Uhr, Sonntag/Feiertag 11 bis 17 Uhr. ÖPNV: Tramlinie 6. Eintritt frei.

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