Kreis Südliche Weinstraße Die Kosten fest im Blick

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Das Haus des Gastes in Bad Bergzabern mit dem größten Veranstaltungssaal des Kreises Südliche Weinstraße ist jetzt brandschutztechnisch für die Zukunft gerüstet. Mit einem straffen Zeitplan ging der Umbau in rund zehn Tagen über die Bühne. Die Kosten für die Stadt betragen rund 180.000 Euro. Demnächst werden die brandschutztechnischen Vorschriften in der Schlosshalle umgesetzt, hier schlagen 130.000 Euro zu Buche.

Eingebaut werden mussten im Haus des Gastes drei Notausgänge und zehn Rauchschutztüren, das heißt Türen, die nicht nur wie bisher das Ausbreiten des Feuers, sondern auch das des Rauches verhindern sollen. „Wir haben das gemacht, was notwendig war, immer mit Blick auf die Kosten“, erklärt Angelika Benzinger, in der Bauverwaltung unter anderem zuständig für die Gebäudeunterhaltung. Vor rund zwei Jahren haben die Vorbereitungen mit der ersten Begehung begonnen. „Es gab viel Dreck“, sagt Roland Weinträger, der fast seit der Einweihung des Hauses im Jahr 1984 dessen gute Seele ist und die Bauarbeiten, die am 23. Januar begonnen haben, beaufsichtigt hat. Management, Bestuhlung für die unterschiedlichen Veranstaltungen, Reparaturen, Bühnentechnik: Roland Weinträger kennt jeden Winkel und jede Besonderheit des Hauses mit einer Nutzfläche von rund 1500 Quadratmetern (ohne das Restaurant „Culinarium“ mit Außenterrasse zum Kurpark, das verpachtet ist). 335 Quadratmeter hat allein der große Saal, der mit 432 Stühlen bestückt werden kann. Wer die Räumlichkeiten nicht sehr genau kennt, ahnt nicht, dass sich etwas verändert hat. An der Südseite des großen Saales wurde der bisherige Zugang zu den Künstlergarderoben durch einen breiten Notausgang ersetzt, der behindertengerecht jetzt auch nach draußen führt. „Heizungen mussten versetzt werden, Kabel verlegt, dann wieder zugeputzt und gestrichen werden“, erklärt Roland Weinträger. Zwei Notausgänge führen jetzt auch vom großen Konferenzsaal, in dem gewöhnlich die Stadtratssitzungen abgehalten werden, und vom kleinen Konferenzsaal in den Kurpark. Hier mussten zum Teil die Fensterelemente mit ausgetauscht werden. Nebeneffekt: Die Räume sind im Sommer, wenn sich wegen der Glasfronten die Hitze staut, besser zu belüften. „Den Aufwand, den die Umbauten mit sich gebracht haben, sieht man nicht“, sind sich Roland Weinträger, Angelika Benzinger und Martin Wichmann, erster Beigeordneter und Baudezernent der Stadt, einig. Es musste schnell gehen, und es ist schnell gegangen, um eine der gut 70 Veranstaltungen pro Jahr im großen Saal nicht zu gefährden. Rund 160 Sitzungen, Vorträge oder Treffen sind es jährlich in den beiden Konferenzsälen. Im Erdgeschoss haben die Modellbahnfreunde ihren Raum und in den Räumen der ehemaligen Tanzschule finden jederzeit Gymnastikkurse der Volkshochschule statt. „Das Haus soll weiter belebt werden“, sagt Martin Wichmann zu den Zukunftsplänen. Das Tourismusbüro soll wieder ins Haus des Gastes einziehen, wenn der Eingangsbereich umgebaut ist. Der bisherige Glaskasten, in dem die Mitarbeiter des Tourismusbüros eher wie hinter einem schusssicheren Geldschalter in einer Bank saßen, soll durch eine moderne Empfangstheke ersetzt werden. Doch nach Fasnacht geht es mit dem Umbau zunächst in der Schlosshalle weiter. Ein zweiter Rettungsweg muss von der Empore aus gebaut werden, der Einbau von Rauchschutztüren ist hier ebenfalls vorgeschrieben. Die Kosten für die Stadt für diese Maßnahme belaufen sich auf rund 130.000 Euro. |pfn

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