Lokalsport Südpfalz Blick nach vorne

Schätzen eine gute und vor allem ganzheitliche physiotherapeutische Behandlung (von links): Lisa Ryzih, Miriam Welte, Veli Kavla
Schätzen eine gute und vor allem ganzheitliche physiotherapeutische Behandlung (von links): Lisa Ryzih, Miriam Welte, Veli Kavlak, Hannah Steverding und Timo Gerach.

Es ist die Schulter. Seit zwei Jahren schon laboriert der österreichische Fußballnationalspieler Veli Kavlak an einem instabilen Schultergelenk. Fünf Operationen hat er hinter sich gebracht. Danach führte ihn seine Krankengeschichte immer wieder zu Mike Steverding, Physiotherapeut aus Herxheim, der im April 2018 in Landau das MS Sport- und Reha-Zentrum und damit nach eigenen Angaben eine medizinische Außenstelle des Deutschen Olympischen Sportbunds eröffnen wird.

Österreichischer Nationalspieler will nach zwei Jahren wieder ins Training

„Ich kenne Mike jetzt schon seit 2005“, berichtet Kavlak, der mit 16 Jahren der jüngste Bundesliga-Spieler Österreichs war. Kein Wunder, Steverding betreut die österreichische Nationalmannschaft. 2011 ließ der türkischstämmige Österreicher Kavlak sich in Herxheim wegen Problemen an der Kniescheibe behandeln. In einem Monat, so hofft der 28-Jährige, kann er nach zwei Jahren Zwangspause wieder in das Mannschaftstraining seines türkischen Vereins Besiktas Istanbul einsteigen. „Es sieht gut aus.“

Bahnrad-Vize-Europameisterin ist bei Steverding in Behandlung

Bei Lisa Ryzih, Vize-Europameisterin und Deutsche Meisterin im Stabhochsprung, war es eine Rückenverletzung, die sie 2011 aus der Bahn warf. „In der Physiotherapie musste ich den kompletten Körper wieder aufbauen“, erinnert sich die 28-Jährige. Sie ist auch ohne größere Blessuren immer wieder bei Steverding vorstellig – zwischen Wettkämpfen und um Verletzungen vorzubeugen. Ryzih steckt gerade mitten in der Vorbereitung für die Leichtathletik-WM in London. Dafür trainiert sie derzeit jeden Tag. Na ja, fast. Ab und zu ein Regenerationstag muss sein.

Bundesligaschiri schätzt vollumfängliche Betreuung

„Auch ein Regenerationstag ist ein Trainingstag. Hab ich mal gelernt“, wirft der Landauer Bundesligaschiedsrichter Timo Gerach ein. Am Wochenende steht er in der Dritten Liga wieder mit der Schiripfeife auf dem Platz, bevor die Zweite Liga und schließlich die Fußball-Bundesliga in die Saison starten. „Ich bin froh, wenn es losgeht“, sagt Gerach. Auch er hatte bereits mit einer komplizierten Verletzung zu kämpfen. Drei Monate war er täglich bei Mike Steverding, um seine Bandscheibenverletzung behandeln zu lassen. Er schätzt, dass er schon bald in Landau die „vollumfängliche Betreuung“, unterteilt in Athletik, Koordination, Stabilität, Kraft und Ausdauer, in Anspruch nehmen kann.

Auch die Tochter wird von dem Herxheimer betreut

Das kann Hannah Steverding quasi von Haus aus. Die 18-Jährige, Vize-Europameisterin und Deutsche Meisterin im Team-Voltigieren sowie südpfälzische RHEINPFALZ-Sportlerin des Jahres, ist die Tochter von Mike Steverding. Sie bereitet sich auf die Junioren-Weltmeisterschaft in Wien vor. Fünf- bis sechsmal pro Woche trainiert sie, drei- bis viermal Athletik bei ihrem Vater. Der ist bei der WM dabei – ebenso bei Ryzih in London. Zwei Wettkämpfe in zwei Tagen, in zwei unterschiedlichen Ländern also.

Olympiasiegerin Miriam Welte bereitet sich auf EM vor

Ludwigshafen, Dudenhofen, Barcelona: Das sind die Stationen für die Olympiasiegerin und Vizeweltmeisterin im Bahnradsprint, Miriam Welte. Bevor es im Oktober zur Europameisterschaft nach Berlin geht. Die 30-Jährige aus Kaiserslautern trainiert an sechs Tagen in der Woche in bis zu neun Einheiten. Sie musste 2010 wegen eines Innenbandrisses und einer Knochenprellung im Sprunggelenk behandelt werden. Mit dem Rad gestürzt? Nein, Volleyball gespielt. „Seither nie wieder“, sagt Welte lachend, die damals unglücklich auf den Fuß einer Mitspielerin gefallen ist. Genau wie bei allen anderen Spitzensportlern hieß es auch bei ihr: Abhaken und nach vorne gucken.

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