Kreis Germersheim Aus Feindschaft wurde Freundschaft

Eine Flagge als Symbol der Partnerschaft.
Eine Flagge als Symbol der Partnerschaft.

Bereits 1966 gab es erste Kontakte. Ein Jahr später wurde die Freundschaft offiziell besiegelt. Damit jährt sich in diesem Jahr die Städtepartnerschaft zwischen Maximiliansau in der Südpfalz und Cany-Barville in der Normandie zum 50. Mal. In einer Feierstunde wird heute, Freitag, die Partnerschaft in Maximiliansau erneuert.

Dass gerade Maximiliansau und die heute gut 3000 Einwohner zählende Gemeinde im französischen Departement Seine-Maritime eine Jumelage eingingen, liegt an Robert Gabel. Er war als Soldat in der Südpfalz stationiert, genauer in Wörth, wie Heinz Heimbach, der Vorsitzende des 2005 gegründeten Partnerschaftsvereins „Maximiliansau – Cany-Barville“, erklärt. Gabel war Vorsitzender des Musikvereins von Cany, wie der Ort kurz genannt wird. Er kam in Kontakt mit Hans Eiswirth, dem Vorsitzenden des Musikvereins Harmonie Maximiliansau. Gabel lud den Verein 1966 zum Jubiläum seines Vereins in die Normandie ein. Dass Eiswirth damals auch Bürgermeister von Maximiliansau war und Gabel später Bürgermeister von Cany werden sollte, trug dazu bei, dass die Partnerschaft offiziell besiegelt wurde. Früher lebten viele Vereine und Organisationen die Partnerschaft aktiv mit, so Heimbach, der auch viele Jahre Ortsvorsteher von Maximiliansau war. Die Feuerwehr organisierte genauso Besuche wie der Kirchenchor oder die Sängervereinigung. Die Volkslaufgruppe unternahm gar mal einen Staffellauf bis nach Cany. „Einige Maximiliansauer haben die Strecke auch schon mit dem Fahrrad zurückgelegt“, weiß Heimbach. Luftlinie trennen die Gemeinden 560 Kilometer; auf der Straße rund 700. Der Fußballverein Pfortz-Maximiliansau war bis in die letzten Jahren aktiv in der Partnerschaft, auch der Musikverein pflegt die Freundschaft weiterhin. Ansonsten habe das Interesse nachgelassen, bedauert Heimbach. Jedoch finden die gegenseitigen Besuche weiterhin jährlich statt: Erst gestern kamen rund 70 Gäste aus Cany nach Max´ au erwartet, davon 25 Musiker. Heute ist ein Ausflug zum Hambacher Schloss geplant, am Abend ein Festakt in der Tullahalle mit geladenen Gästen zur Erneuerung der Partnerschaft. Unterschreiben werden die Urkunden der Ortsvorsteher von Maximiliansau, Jochen Schaaf, und der Bürgermeister von Cany-Barville, Jean-Pierre Thévenot; ebenso die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, Heimbach und Jaques Folain. „50 Jahre Partnerschaft ist eine lange Zeit, die durch viele engagierte Menschen aus Cany-Barville und Maximiliansau stets gepflegt und durch die gegenseitigen Besuche gelebt wird. Durch diese Partnerschaft wird auch gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit anderen Ländern auszutauschen und somit den Europäischen Gedanken umzusetzen“, sagt Schaaf. Auch Heimbach betont die Wichtigkeit der Partnerschaft: „Das Wesentliche ist doch, dass wir Frieden haben. Und dazu hat auch unsere Partnerschaft einen kleinen Teil beigetragen.“ Gerade heute, in der aktuellen politischen Situation, seien solche Freundschaften wichtig. Heimbach weiß: auch privat bestehen viele Freundschaften zwischen den Orten. Er selbst fährt seit 1975 regelmäßig nach Cany. Viele Bekanntschaften gab es, viele Freundschaften sind geblieben. Seine Frau hat vor ihrem Tod den Schüleraustausch organisiert. Heute tut dies Tochter Sabine. Heimbach freut sich, dass auch dieses Jahr wieder sechs Schüler aus beiden Orten an einem Austausch in den Sommerferien teilnehmen. Am morgigen Samstag, werden um 11 Uhr Kränze zum Gedenken an die Verstorbenen beider Gemeinden auf dem Friedhof niedergelegt, danach lädt der Musikverein ein. Am Samstagabend gibt es Musik von der „Herrenkapelle“, Tanz und ein Büffet in der Tullahalle. INFO Für die Veranstaltung am Samstagabend ist eine Anmeldung über das Bürgerbüro Maximiliansau nötig. Telefon 07271 131 380 oder per E-Mail an maximiliansau@woerth.de. melden; Kostenpunkt: 20 Euro.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x