Kusel Winzerfest lockt Besucher an

Eröffnete am Freitag das Fest: der Fanfarenzug Kusel.
Eröffnete am Freitag das Fest: der Fanfarenzug Kusel.

Noch bis heute Abend feiert Offenbach-Hundheim sein 62. Winzerfest. Ob Karussell für die Kleinen, Schießbuden- oder Dosenwerfstand für die Größeren, ob süße Crêpes oder saftige Hamburger, Disco für die Jungen oder „Roxxbusters“ für die Junggebliebenen: Für jedes Alter und jeden Geschmack hatte das Fest etwas zu bieten. Nach einem Fackelzug durch die nächtlichen Straßen eröffnete am Freitagabend mit einem Gläschen Wein und einem herzlichen „zum Wohle“ Beigeordneter Udo Reichel das Fest.

Einem Lampion ähnlich leuchtete der Mond am Freitagabend über Offenbach-Hundheim. Doch die meiste Strahlkraft hatten die weit über 100 Fackeln, getragen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich von der Hauptstraße kommend über die Hinterau hoch zur Klosterstraße bewegten. Vorbei an der imposanten Kulisse der Abteikirche marschierte der leuchtende Zug gemächlichen Schrittes durch die enge, idyllische Hauptstraße, um sich in Höhe des Festzeltes nach knapp einer Stunde wieder aufzulösen. Mit dabei der Kuseler Fanfarenzug, der mit seinen Trommlern, Trompetern und Fanfarenbläsern die bevorstehende Eröffnung bis in den letzten Winkel der Gemeinde hörbar ankündigte. In Formation marschierte der Fanfarenzug anschließend ins Festzelt, spielte einen bunten Reigen bekannter Stimmungs- und Volkslieder. Nach dem Auszug bot das große Festzelt viel Platz für Bewegungshungrige. Während aus den Lautsprecherboxen „Ain`t Nobody“ von Chaka Khan drang, zeigten sich Sahra, Claudia, Maurice und Leon in bester Feierlaune. Das Stimmungsbarometer der vier Offenbach-Hundheimer schnellte nochmals nach oben, als DJ Boulevard Bou ab 23 Uhr „Electronic Dance Music“ hoch und runter spielte. Bis gegen Mitternacht spielte sich jedoch das Leben vor dem Festzelt ab, wo bei herrlichem Altweibersommerwetter die Menschen bei erlesenen Weinen angeregt plauderten. Der Samstagabend war nass, kalt und ungemütlich, doch die Offenbach-Hundheimer trotzten dem Wetter: feierten, lachten und genossen in wärmender Kleidung bis in die späten Abendstunden vorm Zelt die weinselige Atmosphäre. Punkt 22 Uhr war im mittlerweile proppenvollen Zelt wieder Party angesagt. Diesmal mit den „Roxxbusters“, die ein wahres Feuerwerk mit Welthits aus den 70er- und 80er-Jahren entfachten. Was die Mehrzahl der Besucher entzückte, war nach Meinung von Selina, Michelle, Pascal und Furkan eher etwas für „Alte“. Dennoch fühlten sich die vier U-20-Partygäste, die aus der Umgebung von Offenbach-Hundheim kamen, mit Slush-Eis und vitaminreichen Säften (mit Schuss?) sichtlich wohl. Sehr zufrieden zeigte sich indes auch Thorsten Barz, der mit seiner Firma „Speed of Sounds“ bereits zum zweiten Mal das Winzerfest mit organisierte. Er und Udo Reichel werteten das große Fest im ehemaligen Winzerdorf als vollen Erfolg. Reichel: „Auch wenn der Zeitpunkt etwas verfrüht ist, wir sollten als Gemeinde und Vereinsgemeinschaft an diesem Konzept und an Thorsten Barz auch im nächsten Jahr festhalten“, sagte er zu später Stunde am Samstag. Die edlen Tropfen, die die vielen Gäste genießen konnten, kommen allerdings weder von heimischen Winzern noch aus den Talhängen von Offenbach-Hundheim. Dort gedeihen schon lange keine Reben mehr, sondern säumen wuchtige Douglasien die aufsteigenden Hänge des Glantals. Offenbach-Hundheim blicke dennoch auf eine lange Winzertradition zurück, noch vor gut 60 Jahren hätten die Reben reichen Ertrag gebracht, betonte Reichel. Vielleicht schlägt das Buch der Geschichte wieder eine neue Seite im weinseligen Dörfchen auf, denn seit einigen Jahren pflegen und hegen zwei Hobbywinzer am Ortsrand, Richtung Deimberg, ihre kleinen Wingerte. Die Ernte eines Winzers – einen Roten mit einem frischen, harmonischen Geschmack – durfte man bereits beim vergangenen Winzerfest kosten. Wie Reichel aus gut informierten Kreisen weiß, verspreche der Weiße des Jahrgangs 2016 ebenfalls ein wahrer Schmeichler für Gaumen und Sinne zu werden.

Punktete beim Umzug mit gleich zwei Nummern und originellen Kostümen: der VfR Hundheim-Offenbach, hier mit „Star Wars“ unterwegs
Punktete beim Umzug mit gleich zwei Nummern und originellen Kostümen: der VfR Hundheim-Offenbach, hier mit »Star Wars« unterwegs.
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