Kusel TSG Wolfstein-Roßbach hofft auf neue Spielfläche

Klumpenbildung auf der gesamten Fläche: Für Michael Rosenberger, im TSG-Vorstand für den Spielbetrieb zuständig, liegen die Prob
Klumpenbildung auf der gesamten Fläche: Für Michael Rosenberger, im TSG-Vorstand für den Spielbetrieb zuständig, liegen die Probleme auf der Hand.

Diese Gummi-Krümelchen, die auf Kunstrasenplätze gestreut werden – man nennt sie Granulat –, sind eigentlich dafür gedacht, die Qualität des Kunstrasens zu steigern, ihn belastbarer und besser bespielbar zu machen. Wenn dieses Zeug aber ein Eigenleben entwickelt, kehrt sich seine Wirkung ins Gegenteil um. Und genau mit diesem Problem kämpft die TSG Wolfstein-Roßbach: Der Platz ist unbespielbar. Die einzige Lösung: eine komplett neue Spielfläche.

Michael Rosenberger, Vorstand Spielbetrieb bei der TSG Wolfstein-Roßbach, bückt sich und liest ein paar von den grünen Klumpen auf, die den Kunstrasen geradezu zu bevölkern scheinen: „Es ist unschwer zu erkennen: Genau das hier ist unser großes Problem.“ Nebenan trainieren die Spieler. Einer von ihnen macht sich gerade kopfschüttelnd auf den Weg in die Kabine: Wie ein aggressiver Kleber hat sich das verklumpte Granulat an seinen Schuhen festgefressen. „Die Jungs müssen zum Teil 30 bis 45 Minuten investieren, um mit Schraubenziehern dieses lästige Zeug von ihren Schuhen zu entfernen“, seufzt Rosenberger. „Und die Schuhe leiden natürlich mächtig darunter.“ Doch wie kann es dazu kommen, dass Granulat, welches jahrelang seinen Zweck erfüllt, so plötzlich anfängt zu verklumpen? Der Name der Firma, von der das Granulat stammt, ist Rosenberger nicht bekannt. Und Schadenersatzforderungen können auch keine mehr gestellt werden: Denn die Firma sei nach seinem Kenntnisstand inzwischen nicht mehr existent. Ein Freund von ihm habe jedoch nach einiger Recherche herausgefunden, dass bei der Herstellung des Granulats für den Wolfsteiner Kunstrasen ein entscheidender Fehler gemacht worden sei: „Normalerweise wird dem Granulat ein Stoff beigemischt, der es unempfindlicher und länger haltbar macht“, erklärt das Vorstandsmitglied. „Der verantwortlichen Firma sei dieser Stoff jedoch ausgegangen, und sie habe stattdessen Stickstoff verwendet, was unsere jetzigen Schwierigkeiten auf den Weg gebracht hat.“ Sonnenstrahlen, aber auch Nässe, würden den Effekt verstärken. „Im Grunde haben wir sogar Glück, dass wir neun Jahre einigermaßen problemlos hier spielen konnten“, blickt Michael Rosenberger zurück. Doch mittlerweile ist bereits bei zwei Spielen der ersten Mannschaft der Anpfiff verweigert worden. Das Risiko, es noch einmal darauf ankommen zu lassen, sei zu hoch: „Denn beim dritten Mal verhängt der Verband eine Strafe.“ Und solche unnötigen Ausgaben müssen derzeit nicht sein: „Zumal wir große Wirtschaftseinbußen haben, wenn wir unsere Heimspiele nicht mehr bei uns austragen können.“ Bei den Nachbarn aus Kreimbach-Kaulbach, Hinzweiler und Einöllen kann sich die TSG dagegen nur bedanken: „Sie stellen uns ihre Spielflächen zur Verfügung – diese Unterstützung weiß ich sehr zu schätzen“, lobt Rosenberger. Eine langfristige Lösung stellt für den Vereinsverantwortlichen nur ein neuer Kunstrasen dar. Aber dieses Projekt lasse sich eben nicht von jetzt auf gleich umsetzen. Die Stadt Wolfstein, die Träger des Sportgeländes ist, habe bereits vor Jahren beschlossen, 2019 eine Erneuerung der Kunstrasenfläche vorzunehmen. Doch das Problem ist akut: „Es muss jetzt etwas passieren“, verdeutlicht Rosenberger. „Wir haben bereits die Planungsfirma kontaktiert – mit der Bitte, einen Vertreter vorbeizuschicken, der eine Kostenaufstellung für eine neue Spielfläche macht.“ Bislang sei dieser Planer zwar noch nicht erschienen, Stadtbürgermeister Herwart Dilly hegt jedoch die Hoffnung, dass es in den nächsten Tagen soweit sein wird. Wenn die Kostenaufstellung fertig ist, können weitere Schritte eingeleitet werden, wie Michael Rosenberger erläutert: „Der Stadtrat muss sie erst einmal endgültig beschließen. Danach kann umgehend eine Bewerbung für das Förderprogramm erfolgen.“ Sollten die Mühlen jedoch allzu langsam mahlen, sieht der Vorstand den Verein in ernsthafter Gefahr: „Und das nicht nur aus finanzieller Hinsicht: Ich weiß auch nicht, wie lange unsere Spieler das alles mitmachen wollen. Die größte Hoffnung besteht einfach darin, dass noch im nächsten Jahr mit dem Neubau begonnen werden kann.“

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