Kreis Kusel Torfabrik gastiert am Herrmannsberg

Führt die Torjägerliste an: Marcel Fauß, seit Sommer Spielertrainer bei der SpVgg Theisbergstegen.
Führt die Torjägerliste an: Marcel Fauß, seit Sommer Spielertrainer bei der SpVgg Theisbergstegen.

«WELCHWEILER.» Im Mai hielten die Fußballer vom Herrmannsberg die Rote Laterne fest umklammert. Nun hat die SpVgg Welchweiler schon vier Zähler mehr angesammelt als in der gesamten vorangegangenen Runde. Hut ab! Jetzt aber kommt die Torfabrik: Auch die SpVgg Theisbergstegen ist kaum wiederzuerkennen. Die war im Abschlussklassement nur einen Rang besser gestellt – und stürmt nun munter nach oben. Am Sonntag (15 Uhr) treffen die beiden Überraschungsteams der C-Klasse Nord aufeinander.

Letzter gegen Vorletzter – unter diesen Vorzeichen hätte die Partie zum Ende der Vorsaison noch gestanden. Stattdessen erwartet jetzt der Fünfte den Sechsten. Und die Tabelle hängt noch schief: Spitzenreiter SG Pfeffelbach/Herchweiler (16) hat vier Zähler mehr als die Welchweilerer, allerdings aus sieben Spielen. Erst fünfmal waren die morgigen Hausherren am Ball. Haben die Auftakt- und Heimpartie zur Kerwe gegen die SG Mühlbach/Neunkirchen zwar in den Sand gesetzt (2:3), danach aber vier Spiele in Folge gewonnen. So könnt es nun weitergehen, meint André Stemler. Seit Saisonbeginn führt der 23-Jährige gemeinsam mit Manfred Forster das Kommando. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht – und wollte es als Trainer probieren“, nennt der Altenglaner das Motiv, die SG Hüffler-Wahnwegen zu verlassen und aus der A- in die C-Klasse „abzusteigen“. Den Schritt habe er bislang keine Sekunde bereut. „Es läuft prima. Alle ziehen mit. Und wir haben einige ganz junge Spieler, die hier in ihrem Heimatverein spielen wollten“, freut sich Stemler darüber, dass Keeper Jan Forster und Philip Pfleger – der JSG Mittleres Glantal entwachsen – Welchweiler den Vorzug gegeben haben. Beide sind auf Anhieb Stammspieler, Pfleger allerdings wird morgen nicht dabei sein können. Abgehakt ist laut Stemler die unglücklich Auftakt-Niederlage – besiegelt durch ein Gegentor in der letzten Nachspielminute. Seither ist es nur aufwärts gegangen, wenngleich Stemler auch in den vier erfolgreichen Partien einige Mängel ausgemacht hat. „Aber die Euphorie wollen wir mitnehmen, von Spiel zu Spiel.“ Vor allem die neu ausgerichtete Defensive – Forster und Stemler setzen auf Viererkette – wird morgen gefordert sein. Denn die Gäste kommen mit der Empfehlung von stolzen 27 Treffern in sechs Spielen. „Offensiv sind wir echt stark“, sieht Lukas Hellriegel denn auch im couragierten Spiel nach vorn einen Schlüssel zum Erfolg. Hellriegel (zuvor SV Ulmet) hat zu Rundenbeginn gemeinsam mit Marcel Fauß (TSG Burglichtenberg) das sportliche Kommando beim Glantal-Klub übernommen. „Wir sind beide etwas überrascht“, räumt er offen ein, dass eine solche Steigerung so schnell nicht zu erwartet war. „Aber die Spieler sind willig, das merkt man deutlich. Sie wollen besser dastehen als in der verkorksten Vorsaison. Und das zeigen sie Sonntag für Sonntag“, freut sich der Coach. Eine große Aktie daran hält Marcel Fauß. Der traf bislang schon zwölfmal, führt die Torjägerliste an – gefolgt von seinem Teamkameraden Jonathan Jakob Groß. „Den hat mal jemand Chancentod genannt“, wundert sich Hellriegel. Jetzt explodiert er. Viermal hat Groß vor Wochenfrist getroffen, drei weitere Tore hat Fauß beigesteuert. Nur einmal ließ das Duo auch einen Kameraden ran – Sascha Riesinger vollstreckte. Macht acht Treffer. Und die gelangen gegen keinen geringeren als den Tabellenführer. Allerdings zeigen die vier Gegentreffer beim 8:4-Erfolg, dass die „Stejer“ Abwehr nicht das Glanzstück ist. Da bestehe noch reichlich Abstimmungsbedarf, weiß Hellriegel. „Wir haben die Viererkette eingeführt, das wird wohl auch noch etwas dauern.“ In Welchweiler erwartet Hellriegel eine der schwierigsten Aufgaben bislang. „Die sind ein Überraschungspaket, da müssen wir Zweikampfstärke beweisen – und Moral, falls wir ins Hintertreffen geraten.“ Von der Moral, die die Truppe bislang zeigt, ist das Trainerduo aber besonders angetan. Morgen werden Jens Simon und Mirko Kudjer fehlen, auch Routinier Michael Mehrhof steht diesmal nicht als Helfer in der Not bereit.

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