Kreis Kusel SVN auf der Achterbahn

Nach dem 3:1-Sieg gegen Rüssingen am letzten Spieltag wurde in Nanzdietschweiler schonmal vorgefeiert.
Nach dem 3:1-Sieg gegen Rüssingen am letzten Spieltag wurde in Nanzdietschweiler schonmal vorgefeiert.

«Nanzdietschweiler.» Der SV Nanz-Dietschweiler spielt auch in der kommenden Saison erneut in der Landesliga – diese Erkenntnis steht unterm Strich. Doch bevor der Klassenverbleib gefeiert werden konnte, musste einmal mehr kräftig gezittert werden. Nur dank des Aufstiegs des TuS Rüssingen über die Relegation reichte dem SVN der drittletzte Tabellenrang. Und dabei hatte SVN-Coach Jochen Pfaff die erneute Achterbahnsaison doch unbedingt vermeiden wollen.

Beim Abpfiff der letzten Partie konnte sich die SVN-Elf zwar über einen sensationellen 3:1-Erfolg über den späteren Aufsteiger TuS Rüssingen freuen, den Klassenverbleib bejubeln durfte sie aber noch nicht. Zunächst hieß es zittern, die höheren Ligen beobachten und hoffen, dass der drittletzte Platz am Ende reichen würde. Alles wurde gut: Die Vereinsverantwortlichen können für ein weiteres Jahr Landesliga planen. „Im Prinzip ist die Saison genau so verlaufen, wie ich es erwartet habe“, sagt Pfaff, der vor allem die vielen Verletzungsprobleme für die durchwachsene Spielzeit verantwortlich macht. „Man muss sich nur mal anschauen, dass Fabian Lauder nur auf 13 Einsätze kam – einige davon von der Bank. Und auch Tobias Laufer hat maximal 16 Spiele gemacht, höchstens zwei davon ohne Schmerzen. Davor ziehe ich meinen Hut.“ Zudem habe der Pokal zu Saisonbeginn viel Kraft gekostet. „Wir hatten eigentlich eine richtig gute Vorbereitung hinter uns, aber das Programm zu Saisonbeginn war dann für den einen oder anderen wohl doch zu viel“, bedauert der Trainer. „Prinzipiell bin ich aber zufrieden. In der Vorsaison hatten wir sogar einen Punkt weniger, waren aber drei Spieltage vor Schluss schon gerettet. Vertreter anderer Vereine haben mir bescheinigt, dass wir wieder verdient drin geblieben sind.“ Pfaff ist aber auch kritisch. Was ihn besonders ärgert: „Die vielen Karten und Platzverweise. Die waren zwar nicht alle berechtigt, aber trotzdem müssen wir da cleverer werden und dürfen uns nicht provozieren lassen.“ Zudem erinnert der Coach an die Probleme gegen Teams aus dem Tabellenkeller: „Wir hatten siebenmal gegen direkte Abstiegskonkurrenten die Chance, uns von da hinten etwas abzusetzen – und haben nur eine genutzt. Gegen Meister Hohenecken und den Tabellenzweiten Rüssingen haben wir aber zehn von zwölf möglichen Punkten geholt – das zeigt ja, dass wir es eigentlich können.“ Doch anders als vor einem Jahr, als die meisten Leistungsträger an Bord geblieben waren, muss der SVN für die kommende Saison einige Abgänge verkraften. So muss Pfaff beispielsweise ohne Flügel-Flitzer Benjamin Fuchs und Mittelfeld-Strippenzieher Lauder planen. Zwei Abgänge, die richtig weh tun. Fuchs verlässt den Verein und wird Trainer beim A-Klasse-Aufsteiger SV Spesbach, Lauder zieht es zum Liga-Konkurrenten nach Baumholder. Weitere Abgänge sind Daniel Philipp, der den Trainerposten bei der SGV Elschbach übernimmt, und ob Raphael Philipp (Meisterschule) in der kommenden Saison zur Verfügung steht, ist noch nicht klar. Dafür kommt Niklas Wenz zurück, der wegen eines Kreuzbandrisses fast die komplette Saison verpasst hatte. Die Suche nach weiteren Verstärkungen gestalte sich überaus schwierig: „Wir suchen auf allen Positionen – besonders dringend einen zweiten Keeper. Ich habe mit so vielen Spielern gesprochen, von der C-Klasse bis zur Landesliga, aber es ist wie verhext – keiner wollte zum SVN“, berichtet Pfaff. „Dabei könnten die Jungs hier Teil einer intakten Truppe mit tollem Teamgeist werden und Landesliga spielen. Wir können zwar kein Geld zahlen, aber für einen jungen Sportler sollte das doch eigentlich Anreiz genug sein“, befindet der Trainer. Zwei Neuzugänge gebe es zu verzeichnen, ob die aber für die erste Mannschaft in Frage kommen, müsse man abwarten. „Wenn es sich aber doch noch einer anders überlegt, darf er mich jederzeit anrufen“, sagt Pfaff. Die Vorbereitung auf die kommende Saison startet bereits am 25. Juni. „Wir werden vom ersten Tag an richtig Gas geben, die jungen Spieler weiterentwickeln und wieder eine geschlossene Einheit formen“, blickt Pfaff voraus. Testspiele — Benefiz-Spieltag in Breitenbach, SVN - SV Schopp (Sa, 1. Juli, 19.30) — Sportfest in Gries, SVN - TuS Schönenberg (Do, 6. Juli, 19.30) — Sportfest in Fürth, SVN - SpVgg Hangard (Do, 13. Juli, 17) — SV Bann - SVN (Sa, 15. Juli, 17) — Sportfest in Breitenbach, SVN - TuS „Bepa“ (Fr, 21. Juli, 19.30) — SV Kohlbachtal - SVN (Mi, 26. Juli, 19) —TuS Landstuhl - SVN (Sa, 29. Juli, 17.30)

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