Kreis Kusel Schnell von null auf hundert

Temperamentvoll und musikalisch makellos: Boppin’ B im Schalander-Keller.
Temperamentvoll und musikalisch makellos: Boppin’ B im Schalander-Keller.

Rockabilly und Rock `n` Roll vom Allerfeinsten gab es am Freitagabend im Schalander in Kusel. Die Rock `n` Roll-Urgesteine Boppin` B aus Aschaffenburg waren mal wieder zu Gast im Musikantenland und machten dem Publikum so richtig Dampf. Egal ob eigene Songs oder gecoverte Stücke – die fünf Musiker auf der Bühne hatten Spaß und lieferten eine große Show für die Zuschauer.

Voll war der Gewölbekeller im Schalander, 150 Gäste hatten sich eingefunden, um Boppin` B zu erleben. Auch der Kleidungsstil vieler Gäste passte an diesem Abend zur Rock `n` Roll- und Rockabilly-Musik im Stile der 1950er und 1960er Jahre. Es konnte also losgehen. „Rock `n` Roll ist kein Kindergeburtstag!“ Das war die ausgegebene Parole an diesem Abend. Außerdem schwelgten die Jungs auf der Bühne in Erinnerungen an frühere Zeiten: „Es ist immer schön, wenn man auf dem Weg nach Kusel auch an Godelhausen vorbeikommt, wo wir früher schon oft gespielt haben“, erinnert sich Bassist Didi Beck gleich zu Beginn des Konzertes. Mit voller Power beginnt der erste Teil der Boppin` B Liveshow. Die Musiker sind innerhalb kürzester Zeit von null auf hundert. Spätestens bei der dritten Nummer „Mercury“, ein Klassiker im Band-Repertoire, swingen, klatschen und feiern alle mit. In kürzester Zeit heizt sich der Gewölbekeller temperatur- und stimmungsmäßig richtig auf. Auch der Song „Have a good time“, ein weiteres Gute-Laune-Lied der Band, wird kräftig mitgesungen und -geklatscht. Die fünf Musiker auf der Bühne hängen sich voll rein, nicht nur musikalisch: Immer wieder zeigt Beck, dass er nicht nur Bass spielen, sondern mit dem Instrument auch die waghalsigsten artistischen Einlagen geben kann. Frank Seefeldt heizte der Menge mit dem Saxofon ein, während Sänger Sebastian Seefeldt und Gitarrist Golo Sturm immer wieder gemeinsame Tanzeinlagen à la „Blues Brothers“ lieferten. Thomas Weiser am Schlagzeug gab in ordentlicher Lautstärke den Takt vor. Richtig Gänsehaut konnte man beim Cover von Bruce Springsteens „I`m on fire“ bekommen. Hier sang das Publikum auch laut mit. Nach einem schwungvollen ersten Teil ging es nach etwas mehr als einer Stunde in eine kurze Verschnaufpause für alle. Danach ging es aber genauso mit Power weiter wie zu Beginn. Etwa beim Song „14 Days“, der auf dem neuesten Album der Bands zu finden ist; eine leichte, gute Laune versprühende Rockabilly-Nummer, die zum Mittanzen und Mitsingen bestens geeignet ist. Doch hiernach folgte eine der besten Nummern des Abends: „Enjoy the silence“ von Depeche Mode. Nicht nur, dass das Publikum in voller Lautstärke mitsang – auch das Gitarrensolo von Golo Sturm, mit dem dieser Song ausklingt, war von höchster Klasse. Als letzten Song des Abends gab es einen weiteren Rock `n` Roll-Oldie: „Würden wir den nicht spielen, hättet ihr uns sicher gefragt, warum wir das nicht gemacht haben.“ Gemeint war „Runaround Sue“ von Dion. Auch hier gaben Publikum und Band noch einmal alles, um den Abend mit einer grandiosen Nummer zu beenden. Natürlich durfte ein solcher Abend nicht ohne Zugabe abgehen. Das war schnell klar. Also wurde diese noch ausgiebig gegeben. Etwa der „Dschungelbuch“-Hit „I want to be like you“, oder eine Version des Songs „Fly on the wings of love“ von den Olsen Brothers. „Das ist unsere Interpretation vom Eurovision-Songcontest“, scherzten die Musiker, als sie dieses Lied spielten. Das allerletzte Stück des Abends war gleichzeitig auch eines der ersten Lieder der Band: „Mädcheninternat“.

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