Kusel Rohbau soll 50 Prozent mehr kosten

Nicht mehr viel übrig ist nach dem Abriss vom früheren Kuseler Bade- und Freizeitpark.
Nicht mehr viel übrig ist nach dem Abriss vom früheren Kuseler Bade- und Freizeitpark.

„Lieber eine Verzögerung in Kauf nehmen, als überhöhte Preise zahlen.“ Landrat Winfried Hirschberger ist ziemlich verärgert über die Steigerung der Kosten für den Rohbau der Komplettsanierung des Kuseler Badeparks. Am Dienstagnachmittag hatte die Nachricht, dass das Gewerk 500.000 Euro mehr kosten soll als geplant, für Aufregung gesorgt.

„Das sind nicht nur 500.000 Euro, das ist auch eine Steigerung von 50 Prozent gegenüber den vom Planer vorgelegten Zahlen“, erläuterte Hirschberger, der auch Vorsitzender der Vitalbad Pfälzer Bergland ist, welcher Kreis und VG Kusel angehören. Deren Aufsichtsrat hatte er zu einer Sitzung einberufen. Dieser hat beschlossen, dass trotz allem das Vergabeverfahren für die Rohbauarbeiten durchgeführt wird (wir berichteten). Wenn das Gewerk noch teurer werde, erwäge man, eine erneute Ausschreibung für den Jahresbeginn 2018 vorzunehmen. Hirschberger sagte auf Anfrage der RHEINPFALZ, er sei unzufrieden, da man von anderen Zahlen ausgegangen sei. Die Verteuerung sei eingetreten, weil die Ausgangsposition des Planers nicht zutreffe. Dieser habe sich darauf berufen, dass die Fachplaner andere Bedingungen geltend gemacht hätten, zum Beispiel seien mehr Durchbrüche nötig, und man habe eine andere Bausubstanz vorgefunden. „Wir werden überprüfen, ob wir Regress geltend machen können“, betonte der Landrat. Hinzu sei gekommen, dass die Fachplaner erst im Nachhinein Informationen geliefert hätten. Deswegen habe man den Planer aufgefordert, bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats alle Informationen zu den kommenden Gewerken zusammenzutragen. Hirschberger betonte aber auch, dass man natürlich von dem Projekt keinen Abstand nehmen und auch mit dem Planer weiter zusammenarbeiten werde. Das Konzept müsse umgesetzt werden, man werde aber auch versuchen, dies kostengünstig zu machen. Jetzt bereits steht fest, dass der vorgesehene Zeitpunkt der Fertigstellung Ende 2018 nicht eingehalten werden könne. Dies könnte zu Problemen führen, weil die Leistungen der Zuschüsse an Jahre gebunden sind. Wie mehrfach berichtet, ist die Sanierung des Kuseler Badeparks nur möglich geworden, weil es zu den geplanten Kosten von zwölf Millionen Euro dank des kommunalen Investitionsprogramms des Bundes und eines Sonderprogramms des Landes für Sportanlagen nun sechs Millionen Euro Zuschuss gibt. Seit mehr als 20 Jahren war über die notwendige Sanierung diskutiert worden. Frühere Planungen waren auch an den Kosten gescheitert, die sich zwischendurch auf 20 Millionen Euro summiert hatten. Am 6. März war schließlich der erste Spatenstich.

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