Kusel Redaktion vor Ort gastierte in Grumbach

Zum Saisonfinale von „Redaktion vor Ort“ war auch Maskottchen Nils Nager in Grumbach mit dabei.

Grumbach. Das hätte gestern auch ins Wasser fallen können! War die Fahrt von der Redaktion ins Dörfchen Grumbach noch von etlichen Regenschauern begleitet, blieb’s zur letzten „Redaktion vor Ort“ (in diesem Jahr) über Grumbach trocken. Später summten sogar noch ein paar Bienen, Wespen und Hornissen um die überwucherte Mauer. Auf dem Plateau interessierten sich die gut 30 Gäste mehr für Gespräche, Kaffee und Mineralwasser – und Nils Nager.

Während sich die erwachsenen Besucher mit den Redakteuren Dietmar Fligg und Benjamin Ginkel und Nachwuchsredakteur Stefan Heimerl unterhielten, nutzten die jungen Gäste die Gelegenheit, mit dem überlebensgroßen RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager für Fotos zu posieren und Gummibärchen zu mümmeln. Für die Zeitungsmacher gab’s auch prompt eine – hochinteressante – Geschichtsstunde, denn historisch hat das Dörfchen mit den vielen, vielen Treppen einiges zu bieten. Einer der davon berichtete, war gestern Friedrich Christian, Grumbacher Ureinwohner. Mit der RHEINPFALZ-Dubbetasse in der Hand zeigte er auf die Gebäude und erzählte Wissenswertes dazu. Etwa vom ehemaligen Bierkeller, der jetzt in Privatbesitz ist und im Zweiten Weltkrieg als Unterschlupf bei Bombardierungen diente. Den Blick eher in die Zukunft richtete dagegen Andreas Scheib, der sich für die Initiative „Zwölf plus“ engagiert. Gefreut hat ihn, dass die von den Gemeinden gemeinsam abgegebene Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan eine Reaktion des Verkehrsministeriums ausgelöst habe. So wünsche man sich beispielsweise eine bessere Anbindung an die B 41 in Richtung Mainz: „Wenn man von uns aus in einer Dreiviertelstunde in Mainz wäre, könnte das junge Familien anlocken.“ Außerdem verriet Scheib, dass ein Premiumwanderweg angelegt werden soll – wieder zusammen mit anderen Gemeinden. Werner Zimmer verriet, dass bei ihm so lange er denken könne, die Zeitung morgens auf den Tisch liege, schelmisch fügte der 77-Jährige hinzu: „Und das ist schon ganz schön lange.“ Er vermisst im Ort ein Geschäft, die Filiale einer Bäckerei sei vor kurzem aufgegeben worden: „Ohne Auto ist man bei uns in der Region aufgeschmissen, das geht ja den Menschen in anderen Dörfern ähnlich.“ „In den letzten 14 Tagen war noch richtig was los“, freute sich Astrid Schmidt vom Förderverein des Schwimmbads. Lob gebe es unter anderem für die neue Rutsche, die auch von größeren Schwimmbadgästen gerne genutzt werde. In den kommenden Monaten gebe es im Rüllbergbad immer noch viel zu tun: „Der Eingangsbereich muss auf Vordermann gebracht werden.“ Beatrice Michel war mit Söhnchen Samuel und Töchterchen Nyima zum RHEINPFALZ-Stand gekommen. Bei einem Kaffee erzählte sie von der abenteuerlichen Reise ihrer ausgebüxten Schildkröte Chuck Norris. Die wurde in Grumbach im August von jemandem mitgenommen und vor einigen Wochen in Schönenberg-Kübelberg gefunden. Anschließend war sie noch einige Tage im Tierheim in Jettenbach untergebracht: „Was für eine Reise.“ Nun wird Chuck Norris für die Winterstarre aufgepäppelt. Ortsbürgermeister Markus Christian erzählte erfreut, dass es weniger leerstehende Häuser im Ort gibt. Noch 2012 habe man etwa 24 Leerstände gezählt, heute seien es nur noch fünf. Lobend äußerte sich Christian auch über das Engagement der Jugend im Dorf bei öffentlichen Anlässen. Ausdrücklich bezog er auch die Rentner mit ein. Großes Problem im Ort sei allerdings der Lkw-Verkehr. Trotz eines bestehenden Durchfahrtsverbots für Laster ab zehn Metern Länge blieben immer mal wieder welche an der Engstelle im Ort stecken, weil sie per Navigationssystem dorthin gelenkt würden. Einzige Abhilfe sei eine weiträumige Umleitung für Lkw, meinte Christian. Allerdings hapere es an der Umsetzung, so dass weiterhin mit Lkw-Staus im Ort gerechnet werden muss. Rudi Forster kennt die Probleme mit den Engstellen im Ort schon von Kindesbeinen an. Er erinnerte sich noch daran, als es weder eine Umgehungsstraße gab, noch eine Ampelregelung in der Obergasse. Da habe er mit Freunden immer für den Postbus die Durchfahrt geregelt; untrügliches Zeichen für die Ankunft, sei die deutlich hörbare Motorbremse gewesen. Immer wenn sie diese hörten, hätten sie sich in der Straße verteilt und den übrigen Verkehr gestoppt. |dgg/bgi

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