Rheinpfalz Mehr Geld aus dem Forst

Unzufriedenheit über die Abwälzung von Pflichtaufgaben auf die Gemeinden als schwächstes Glied in der Kette durchzog die Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag wie ein roter Faden. Auch gleich zu Beginn, als sich in nichtöffentlicher Sitzung die Firma Schmitz aus Ormont mit ihrem Konzept zur privatwirtschaftlichen Nutzung des Gemeindewaldes vorstellte.

Da sie bereits in Odernheim und Schweinschied benachbarte Kommunen betreut, wollte man sich auch in Kappeln ein Bild davon machen, was möglich ist, wenn man nicht den staatlichen Revierdienst nutzt – wobei Ortsbürgermeister Otfried Buß betonte, dass man keineswegs unzufrieden mit der Leistung des Revierleiters vom Forstamt Kusel sei. Der wirtschaftliche Ertrag lasse aber eben sehr zu wünschen übrig. Man sei sich bewusst, dass es einige Fragen gebe, die rechtlich ungeklärt, aber bei Gericht anhängig seien, ehe man sich auf dem privaten Markt umsehen und engagieren könne. Aber man wolle unbedingt am Ball bleiben und das Ziel einer ökologischen Waldwirtschaft verfolgen, die mehr Rendite verspricht. Nachdem im Rahmen der Einwohnerfragestunde über eine Rehwildplage geklagt wurde – in kürzester Zeit waren Nutzgärten mitten im Ort kahl gefressen worden –, wurde im Rat vereinbart, dass das Gespräch mit dem Jagdpächter gesucht werden muss, um Abhilfe zu schaffen. Außerdem entschied sich der Rat schweren Herzens dafür, keine Elementarschadenversicherung für die Immobilien der Ortsgemeinde abzuschließen. Dies wäre nur im Verbund, nicht aber für einzelne Objekte möglich gewesen und erschien dem Rat daher zu teuer. Anders dagegen die Gebäudeversicherung, die nach diversen An- und Umbauten aktualisiert und angepasst wurde. Unproblematisch verlief die Feststellung der Rechnungsabschlüsse für die Haushaltsjahre 2013 und 2014, die mit der einstimmigen Entlastung der damals Verantwortlichen endete. In Sachen Instandsetzung der Brücke am Udenhof wurden bei dem betreuenden Ingenieurbüro weitere Leistungen, beispielsweise die Vorbereitung der Ausschreibung und der Statik, beauftragt. Das Bauwerk, eines von insgesamt 14 in der Gemarkung, wird unter anderem als innerörtliche Umleitung benötigt, wenn die Kreisstraße ausgebaut wird. Die Finanzierung des Projektes muss die Ortsgemeinde allerdings alleine stemmen – ebenso wie die Kosten für die Spielplatzüberprüfungen, die Baumkontrolle oder die Kontrolle der Standfestigkeit von Grabmalen.

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