Kusel Laut Index hohe Waldbrandgefahr

Bei offenen Grillstellen am Waldrand – wie hier an der Blockhütte Dennweiler-Frohnbach – muss die Glut besonders sorgfältig gelö
Bei offenen Grillstellen am Waldrand – wie hier an der Blockhütte Dennweiler-Frohnbach – muss die Glut besonders sorgfältig gelöscht werden, warnt Forstamtsleiterin Gabi Kleinhempel.

Im Landkreis Kusel mit seinen laubholzdominierten Wäldern sei die Waldbrandgefahr nicht ganz so groß wie im Pfälzerwald und im Hunsrück, sagt Forstamtsleiterin Gabi Kleinhempel. Ein besonderes Risiko bestehe aber an Grillstellen in Waldnähe. Die Glut solle sorgfältig gelöscht werden.

Der Landkreis ist rot eingefärbt: Die Farbe signalisiert im Waldbrandindex des Deutschen Wetterdienstes Stufe vier und damit hohe Waldbrandgefahr. „Das ist die zweithöchste Stufe“, betont Forstamtsleiterin Kleinhempel. Doch im Kreis sei kaum damit zu rechnen, dass eine Glasscherbe einen Waldbrand verursache, glaubt sie. „75 Prozent der Bäume in unseren Revieren sind Laubbäume. Eine Laubschicht entzündet sich sehr viel schwerer als eine Nadelholzschicht mit ihren vielen ätherischen Ölen.“ Damit sei die Ausgangssituation besser als im Hunsrück und im Pfälzerwald, die vergleichsweise hohe und flächige Nadelholzbestände aufweisen. Dennoch ruft Kleinhempel wie die Polizei und die Feuerwehr die Menschen zur Vorsicht auf. Ihre Sorge gilt vor allem achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln und dem Grillen in Waldnähe. Rauchen und offenes Feuer im Wald sind zwar grundsätzlich verboten, „das ganze Jahr über“. Doch manche Sportanlagen und Grillhütten liegen idyllisch eingebettet in der Waldlandschaft, ebenso Wochenendhäuser. Wer die lauen Abende mit Gegrilltem genießen will, solle darauf achten, die Glut sorgfältig zu löschen. „Nicht, dass nachts ein Wind aufkommt und Glut und Funkenflug anheizt.“ Wiesen und Felder seien durch die anhaltende Hitze so ausgetrocknet, dass ein Funke genügen könne, um dort einen Brand zu entfachen. Durch unsachgemäßen Umgang mit offenem Feuer entstanden ist offenbar ein Brand am Waldrand am Montagnachmittag in Kirchheimbolanden. Dies teilte die Polizei gestern mit. Die Ursachen von zwei Bränden in Waldgebieten bei Kaiserslautern am Dienstag sind noch ungeklärt. Die Wehren brachten alle Feuer rasch unter Kontrolle. Hitze und Trockenheit stressen den Wald unabhängig von der Brandgefahr. Den Bäumen fehlt Wasser. Nachdem im Winterhalbjahr nur ein Drittel der sonst üblichen Niederschläge gefallen sei, seien die Bäume schon nicht vital ins Frühjahr gegangen, erläutert Kleinhempel. Was seither an Regen gefallen ist, habe der zu trockene Oberboden zunächst nicht aufnehmen können. „Da ist viel direkt in die Rückhaltebecken geflossen.“ Nicht nur die auf ein feuchtes Milieu angewiesene Fichte leide und habe kaum Kraft, ihre Abwehrkräfte gegen die jetzt schwärmenden Borkenkäfer zu aktivieren. „Ich denke, dass wir bei anhaltender Trockenheit in ein, zwei Monaten auch sehen werden, wie die Buchen ihre Blätter abwerfen, um die Verdunstung von Wasser über das Laub zu minimieren“, sagt Kleinhempel.

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