Kusel Katwarn ab Mittwoch auch im Kreis Kusel

In Kaiserslautern sowie etlichen anderen Städten und Kreisen ist Katwarn bereits vorher eingeführt worden.
In Kaiserslautern sowie etlichen anderen Städten und Kreisen ist Katwarn bereits vorher eingeführt worden.

Zielgenaue Katastrophenwarnungen per App, SMS oder E-Mail – Bereits 380 000 Nutzer in Rheinland-Pfalz

Nun ist es auch im Landkreis Kusel soweit. Morgen, Mittwoch, fällt der Startschuss für Katwarn. Das System soll die Bevölkerung per Smartphone oder Mobiltelefon vor schweren Unglücksfällen oder Naturereignissen warnen. Laut rheinland-pfälzischem Innenministerium haben seit der landesweiten Einführung von Katwarn im Januar 2015 bereits 380.000 Nutzer die App installiert. Der Name Katwarn setzt sich aus den beiden Wörtern Katastrophe und Warnung zusammen, die App ist 2011 auf den Markt gekommen. Im gesamten Bundesgebiet wird das Programm mittlerweile von mehr als zwei Millionen Menschen genutzt. Zirka 100 Behörden, Institutionen und Einrichtungen – darunter befinden sich Kommunen, aber auch Organisatoren von Großveranstaltungen – können offizielle Warnungen zu Gefahrenlagen über das System absetzen und unmittelbar die Menschen ansprechen. Katwarn wurde vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin entwickelt und ist für die Nutzer kostenfrei. Laut Kreisverwaltung Kusel hat man sich im Vorfeld über verschiedene Warnsysteme informiert, wie beispielsweise „Mowas“ (Mobiles Warnsystem), das allerdings für die Nutzung im Kreis ungeeignet sei, da das System lediglich für landesweite, großräumige Warnungen entwickelt wurde. Nachdem das Land Rheinland-Pfalz sich 2015 für die Einführung des Katwarn-Systems entschlossen hatte, hat sich der Landkreis dem angeschlossen. Allerdings soll die App nicht die herkömmlichen Warnsysteme ersetzen, sondern vor allem Lautsprecheranlagen, Internetportale, soziale Medien und Rundfunk ergänzen. Die Kreisverwaltung hebt die besondere Genauigkeit von Katwarn hervor, denn die App sende ortsgenau Warnungen vor Bränden, Hochwasser und Unwetter an lediglich jene Nutzer, die auch wirklich betroffen sind. Dafür nutze es eine spezielle Ortungsfunktion der Smartphones, die sich auch bei ausgeschalteter App im Hintergrund aktualisiere. So könne ein Warnhinweis beispielsweise lauten: „Am oberen Glan und seinen Zuflüssen ist die Hochwassergefahr groß. Innerhalb der nächsten 24 Stunden ist mit schnell ansteigenden Wasserständen zu rechnen.“ Die Besonderheit der App liege nun darin, dass lediglich die Personen, die im gefährdeten Flussgebiet wohnen oder sich gerade dort aufhalten, diese Information erhalten. Dabei können Katwarn-Nutzer bis zu sieben Adressen eingeben, für die sie Warnungen erhalten möchten und zusätzlich noch die GPS-Funktion ihres Smartphones nutzen. Gepflegt werde das System vom Fraunhofer Institut, die Administration liege allerdings bei der Kreisverwaltung. In Zukunft werde das Warnsystem zudem fortwährend weiterentwickelt, so laufe momentan bereits ein Projekt mit dem Automobilhersteller Ford, um die Informationen direkt an die Navigationssysteme der Autos zu senden. In der Pfalz warnen bislang die Landkreise Bad Dürkheim, Südliche Weinstraße, Südwestpfalz und Germersheim sowie der Donnersbergkreis und der Rhein-Pfalz-Kreis ihre Bürger über Katwarn vor schweren Unglücksfällen und geben entsprechende Verhaltensweisen vor. Neben den Landkreisen haben sich folgende pfälzische Städte beteiligt: Frankenthal, Kaiserslautern, Landau, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens und Speyer.

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