Kusel Freie Wähler geben keine Empfehlung

Die FWG im Landkreis Kusel gibt keine Empfehlung für einen der beiden Kandidaten bei der Stichwahl um das Landratsamt am kommenden Sonntag. Sie belässt es bei einem Aufruf an die Bürger, wählen zu gehen. Das ist Ergebnis einer zum Teil turbulenten Delegiertenversammlung am Montagabend.

Die gestrige Pressemitteilung zur nichtöffentlichen Versammlung liest sich sehr sachlich: „Analog der Grundsätze und Leitlinien für die politische Arbeit der FWG Kreis Kusel haben sich die Kreisdelegierten nach intensivem Austausch mehrheitlich dafür ausgesprochen, für die bevorstehende Stichwahl um das Amt des Landrates keine offizielle Wahlempfehlung für einen bestimmten Kandidaten auszusprechen.“ Und „Vielmehr bitten die Versammlungsteilnehmer alle Wahlberechtigten, ihr Wahlrecht zu nutzen und am Sonntag wählen zu gehen.“ Aber: In der Sitzung, an der knapp 30 Delegierte teilnahmen, ging es teilweise ziemlich turbulent und auch lautstark zu. Ausgangspunkt war der Vorstoß eines SPD-nahen FWG-Mannes aus dem Nordkreis, die FWG solle eine Wahlempfehlung für die SPD-Kandidatin Ulrike Nagel abgeben, nachdem ihr eigener Kandidat und Kreisvorsitzender Helge Schwab nicht die Stichwahl erreicht hat. Daraufhin sprachen sich mehrere Delegierte dafür aus, den CDU-Bewerber Otto Rubly zu unterstützen – Begründung: Die FWG wolle schon länger einen Wechsel in der Kreispolitik, und einen solchen könne nur Rubly bewirken. Zwischenzeitlich wurde der Schlagabtausch derart laut und persönlich geführt, dass ein Auseinanderbrechen der Kreis-FWG zu befürchten gewesen sei, sagten im Anschluss mehrere Teilnehmer. Am Ende sprach sich die klare Mehrheit dafür aus, den eigenen Statuten zu folgen, in denen es heißt, jedes Mitglied der FWG könne nach eigener Einschätzung abstimmen; Druck oder gar einen Fraktionszwang gebe es nicht. Folglich werde man keinen der beiden Kandidaten unterstützen und auf eine Empfehlung verzichten. Allerdings entfielen in der offenen Abstimmung mit drei möglichen Optionen mehr Stimmen auf Rubly als auf Nagel. Kreisvorsitzender Schwab lehnte gegenüber der RHEINPFALZ jeden Kommentar ab. Es sei in der Versammlung vereinbart worden, dass es über die Pressemitteilung hinaus keine Informationen gebe.

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