Kusel Erste Schwertransporte für Windpark Höcherberg ab Dienstagabend

Ab heute gilt auf der Strecke ein nächtliches Halteverbot – ab 19. August rund um die Uhr.
Ab heute gilt auf der Strecke ein nächtliches Halteverbot – ab 19. August rund um die Uhr.

Die ersten Schwertransporte für die Windräder im Wald auf dem Höcherberg bei Bexbach und Ottweiler fahren ab morgen Nacht durch Waldmohr.

Anwohner und Pendler müssen sich auf Behinderungen einstellen. Zunächst nachts, ab 19. August dann rund um die Uhr, gilt entlang der Route ein absolutes Halteverbot. Außerdem werden die meisten Straßen gesperrt, während die Transporte durchrollen, auch tagsüber. Der Großteil der Lastwagen-Transporte von Beton und Kies für die fünf Windräder vom Typ Vestas V 126 mit einer Nennleistung von 3,3 Megawatt und einer Gesamthöhe von 200 Metern ist gelaufen. „Der Fundamentbau ist abgeschlossen, ebenso die Verlegung der Kabel und der Bau der Übergabestation am Umspannwerk Waldmohr. Der Netzanschluss erfolgt innerhalb der kommenden Wochen durch den Netzbetreiber. Die vollständige Inbetriebnahme des Windparks erfolgt im Herbst“, erläutert Felix Wächter, Pressesprecher des Wörstadter Unternehmens Juwi, das die Windkraftanlagen baut. In der Nacht zum Mittwoch fahren nun die ersten überbreiten Schwertransporte durch Waldmohr, die die Großkomponenten zu den Standorten im benachbarten Saarland liefern: zunächst die Teile für den Gittermastkran, dann die Turmteile, anschließend Gondel und Rotorblätter. Die Flügel sind die größten Teile. Diese Transporter sind dann 68 Meter lang und 70 Tonnen schwer. Die schwerste Komponente ist die Gondel, sie wiegt samt Fahrzeug 131 Tonnen. Der Transport der Großkomponenten zieht sich bis zur Kalenderwoche 37 hin. Die Regie liegt beim Hersteller Vestas, die Komponenten kommen aus Dänemark, Cuxhaven und Rostock. „Die Transportroute wurde mit der Polizei und allen zu beteiligenden Behörden abgestimmt“, sagt Wächter. Die Transporte kommen von der A 6 und gehen von der Ausfahrt über die Umgehungsstraße L 355 zum Kreisel Mehlpfuhl in Schönenberg-Kübelberg. Dort wird eine Brachfläche gegenüber der Firma Minitec als Zwischenlager genutzt. Die weitere Route verläuft über die B 423, die in Waldmohr zur Saarpfalzstraße wird, und die Rathausstraße in die Breitenbacher Straße (L 354). Von dort fahren die Schwertransporte durch den Ortsteil Waldziegelhütte bis zur Abzweigung in die Forststraße Richtung Lautenbach auf Höhe von Dunzweiler. Die Forststraße wurde dafür verbreitert und geschottert und bis in die für den Transport der Rotorblätter notwendige Höhe von Ästen freigeschnitten. „Angepasst“ – wie Wächter formuliert – werden auf Kosten des Projektierers Juwi auch die Kreisel, außerdem wurde die frühere Gaststätte Hexeneck in Waldmohr abgerissen, damit die Transporter dort um die Kurve kommen. Der Abriss des baufälligen Anwesens war seit längerer Zeit geplant. Die Kreisel werden nach den Transporten zurück in ihren jetzigen Zustand versetzt. Auf Anwohner und Pendler kommen während der Dauer der Schwertransporte Behinderungen zu. Bis zum 18. August gilt von 22 bis sechs Uhr ein absolutes Halteverbot entlang der Route, ab dem 19. August wird dieses auf rund um die Uhr ausgedehnt. Wächter sagt: „Wir sind bemüht, die Transporte für die Anwohner mit möglichst geringen Beeinträchtigungen durchzuführen. Wann immer möglich, in der Nacht und außerhalb der Stoßzeiten, nach neun Uhr morgens und nach Möglichkeit nach dem abendlichen Pendlerverkehr.“ Die Rotorblätter können jedoch nur auf sogenannten Selbstfahrern transportiert werden. Diese von Begleitpersonen per Joystick ferngesteuerten Spezialfahrzeuge dürfen nur tagsüber fahren. Insgesamt 25 Transporte erfolgen am Tag, „ebenfalls außerhalb der Pendlerkernzeiten“.

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