Kusel „Eine ganz besondere Atmosphäre“
Sonne satt, laue Sommernächte und Party bis in die Puppen, so feierten die Lauterecker übers Wochenende ihr Turm- und Schlossfest, das erstmals vom Altenglaner Thorsten Barz organisiert worden ist. Die Organisatoren waren sich am Ende einig: Ein voller Erfolg sei das Fest gewesen.
Mit zwei Hammerschlägen trieb Stadtbeigeordneter Günter Lüers zur Eröffnung am Freitagabend den Zapfhahn sicher ins Fass; allerdings ohne weibliche Unterstützung. Kuseline Milena Keiper hatte sich kurzfristig entschuldigen lassen. SPD-Mann Lüers, offiziell entrüstet darüber, dass kein Pressefotograf sich eingefunden hatte, um sein Eröffnungszeremoniell im Bild festzuhalten, nutzte den Anlass auch gleich noch für Wahlwerbung für die Landratskandidatin seiner Partei: „Und dann schreiben sie noch, dass für das gute Wetter die Kuseler Stadtbürgermeisterin Ulrike Nagel verantwortlich ist; wenn sie kommt, lacht die Sonne.“ Und bevor es vergessen wird: Natürlich war auch Nagels Mitbewerber in der Stichwahl kommenden Sonntag, CDU-Kreis-Chef Otto Rubly, schon am Freitag beim Turmfest mit dabei. Nur: Die Sonne hatte sich mittlerweile etwas versteckt, was die gute Stimmung an jenem Tisch allerdings nicht trüben konnte. Dort prostete in bester Feierlaune Stadtbürgermeister Heinrich Steinhauer seinem Meisenheimer Amtskollegen Gerhard Heil wohlwollend zu. Bier und Gute-Laune-Musik harmonierten hervorragend. Letzteres wurde präsentiert von den beiden „Hunsrücker Spitzbuwe“, die von einem „Määde“ stimmlich unterstützt, mit Klarinette und Akkordeon den Weiß-Blauen-Himmel rauf und runter spielten. Dabei traf das Trio sichtlich den Geschmack des Lauterecker Ehepaares Hugo und Elli Fritz sowie deren Bruder Albrecht Fries, der mit Lebensgefährtin Hannelore Mohr aus Löllbach angereist war. Elli Fritz merkte positiv an, dass in den vergangenen Jahren das Turm- und Schlossfest immer größere Ausmaße angenommen habe und mittlerweile besonders viele junge Menschen anziehe. Während es rund um die Bühne der Kreissparkasse am Freitag eher familiär zuging, herrschte reges Treiben im Schatten des Schlosses. Dort, auf der „Opp-Bühne“, heizte schon am frühen Abend die Gruppe „Complete“ den Besuchern kräftig ein, bevor „Fade Out“ mit gleißenden Lichteffekten, fetzigen Beats das vornehmlich junge Publikum in beste Partylaune versetzte. So wie die lange Nacht des Freitags endete, so schwungvoll wurde am Samstagabend weiter gefeiert. „Unn ab gehts“, frei nach dem Motto von Michael Hofmiller und seinem „Hoselatz-Duo“, war es auch am Samstagabend wieder die Opp-Bühne, die bei sternenklarer Nacht und lauen Temperaturen zum Abfeiern einlud. Als Höhepunkt des Spektakels, quasi aus dem Bühnennebel aufgestiegen, erschienen bei Einbruch der Dunkelheit die „Roxxbusters“. Die fünf Musiker lieferten ein wahres Feuerwerk an Welthits und begeisterten ihre Fans. Nicht die, zugegeben, großartige Band sei es gewesen, die Thomas Rheinheimer und Freundin Beatrix Mertens nach Lauterecken lockte, vielmehr schätzen die beiden, wie der Offenbach-Hundheimer erzählt, die besondere Atmosphäre dieses Festes: „Beim Schlendern trifft man immer wieder Freunde und Bekannte, und dann gibt’s oft viel zu plaudern...“ Was wäre Feiern ohne Essen? Auch da hatten die Organisatoren einiges auf die Beine gestellt: Die Schlossgasse – die kulinarischen Meile des dreitägigen Festes – ließ kaum Wünsche offen. An gut 20 Verkaufsständen fand sich für fast jeden Geschmack etwas: Nudelgerichte, Hot Dogs, Burger, saftige Grillstücke, Rostwürstchen, gut gewürzte Frikadellen, schmackhafte Grumbeerwaffele, Cocktails mit und ohne Alkohol, Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und, und, und... Auch gestern hielt das Kaiserwetter und so zogen die Tanz-Show-Gruppen nochmals viele Besucher hin zur Opp-Bühne. Ab 14 Uhr waren Kinderdisco und Zumba-Aktivitäten angesagt, bei denen sich nicht nur Kinder amüsieren konnten. Zum ersten Mal organisierte der Altenglaner Barz mit seiner Firma „Speed of Sounds“ das Turm- und Schlossfest. Er und Beigeordneter Heinrich Schreck werteten das alle zwei Jahre stattfindende Fest als vollen Erfolg, das die Erwartungen mehr als erfüllt habe.
