Rheinpfalz Der Drink mit dem Lama läuft und läuft

Sie haben gut lachen: Die Geschäftsidee von Julian Mirsanaye (links) und Christian Goergen funktioniert.
Sie haben gut lachen: Die Geschäftsidee von Julian Mirsanaye (links) und Christian Goergen funktioniert.

Der dritte Schiffscontainer, gefüllt mit 50.000 Flaschen, ist unterwegs in Richtung USA. Das Kaiserslauterer Start-up-Unternehmen Mari ist weiter auf Expansionskurs. Der Weincocktail der Firma trifft offenbar den Geschmack einer jungen Zielgruppe.

Mate-Tee aus Südamerika und Riesling aus der Pfalz, das sind die Hauptzutaten des Getränks, das es in den Variationen Holunder und Ingwer gibt. 2013 hatten ein paar Studenten die Idee, mit diesem Mix an den Start zu gehen. Zunächst gab es den Drink nur in ausgewählten Lokalen und im Online-Shop. Mittlerweile stehen die Mari-Flaschen mit dem unverwechselbaren Lama-Logo fast deutschlandweit in Supermärkten. Seit kurzem hat Mari nun einen bekannten Partner an der Seite: die Schloss Wachenheim AG. Der Vorstandssprecher des in Trier angesiedelten Unternehmens findet die Geschäftsidee von Mari toll – „einer jungen Zielgruppe einen Mix aus traditionellen, qualitativ hochwertigen Produkten im angesagten Marken-Look zu präsentieren“. Umgekehrt freuen sich die Verantwortlichen von Mari, im Vertrieb künftig unterstützt zu werden. Julian Reza Mirsanaye hat Anfang des Jahres die Geschäftsführung in dem Start-up-Betrieb übernommen. Er verspricht sich von der Zusammenarbeit mit Schloss Wachenheim, dass die Lama-Weincocktails noch bekannter werden. Mirsanaye berichtet, dass etwa die Hälfte des Umsatzes mit Exportgeschäften verdient wird. Neben den USA gibt es den Weincocktail, der in Waldlaubersheim (Kreis Bad Kreuznach) produziert wird, auch in China, Estland, Skandinavien und Spanien. Dabei gelte es, für jedes Land unterschiedliche Auflagen zu erfüllen, so Mirsanaye. In Norwegen werde das Wein-Tee-Mischgetränk nur in 0,2-Liter-Flaschen vertrieben, während andernorts 0,33-Liter-Flaschen üblich seien. Auch die Etiketten sind unterschiedlich – entsprechend der Vorgaben der jeweiligen Behörden. Zahlen will Mirsanaye, der gemeinsam mit einem der Firmengründer, Christian Goergen, das Start-up leitet, nicht verraten, aber der Absatz der verkauften Flaschen steige von Jahr zu Jahr. Vier Mitarbeiter beschäftigt die Firma, die ihren Sitz im Benzinoring hat. Weitere werden händeringend gesucht. Größter Einzelkunde sei die Supermarktkette Rewe, plaudert der Geschäftsführer doch noch ein bisschen aus dem Nähkästchen. Auf dem Altstadtfest und auf dem Weinfest der Universität war Mari mit einem Stand vertreten. Um die Marke bekannter zu machen, setzen die Unternehmer auf weitere Stände – etwa beim Heidelberger Herbst oder beim Nauwieser Fest in Saarbrücken. Geplant sei eine Afterworkparty in Kooperation mit dem FCK. Parallel zur Entwicklung eines neuen Lama-Getränks plant Mirsanaye mit anderen Start-ups aus der Region eine gemeinsame Online-Verkaufsplattform. Die soll ab Ende August für zusätzlichen Umsatz sorgen. Neben den Mari-Drinks soll „Schnorres-Bier“ aus Winnweiler, „Moco Kaffeelikör“ aus Pirmasens und Gin aus einer Brennerei im saarländischen Lebach angeboten werden. Passend zum angesagten Gin vertreibt Mari seit Jahresbeginn ein Tonic Water. „Park Tonic“ heißt das alkoholfreie Produkt mit Rosmaringeschmack. Die Marke gehört einem Estländer, Mari vertreibt sie exklusiv in Deutschland.

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