Kusel „Das Leben auch in die Schule holen“

So sah das Gymnasium 1967 bei seiner Einweihung aus.
So sah das Gymnasium 1967 bei seiner Einweihung aus.

Das Kuseler Siebenpfeiffer-Gymnasium feiert heute mit einem großen Schulfest sein 50-jähriges Bestehen an der Walkmühle. Zu Beginn des Schuljahres 1967/1968 wurde hier erstmals der Schulbetrieb aufgenommen, nachdem andere Schulgebäude in der Stadt zu klein geworden waren und den Ansprüchen nicht mehr entsprachen. Schulleiterin Angelika Gröneveld-Olthoff zeigte sich im Gespräch mit der RHEINPFALZ zufrieden mit dem Erreichten und hat neue Ideen für die Zukunft.

Dass der Standort der Schule von der Stadt hinaus an die Walkmühle verlagert worden sei, habe mehrere Gründe, erklärt Werner Feick im eigens zum Jubiläum erschienenen Jahrbuch des Siebenpfeiffer-Gymnasiums. Nicht nur die Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse habe damals dazu beigetragen, sondern auch „die besseren Verkehrsbedingungen, die es vielen Auswärtigen möglich machten, die Kuseler Schule zu besuchen.“ Außerdem sei zu diesem Zeitpunkt der Anteil an Mädchen und Arbeiterkindern gestiegen, den es vorher so noch nicht gegeben habe. Denn bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war das sogenannte Progymnasium noch eine reine Jungenschule, die Mädchen besuchten damals die Städtische Mädchenschule. Als diese 1948 geschlossen wurde, wechselten sie dann auf die Oberrealschule. So hieß die Schule zwischen 1948 und 1950, dort wurde das erste Abitur auch 1948 geschrieben. Aufgrund des steigenden Bedarfs wurde das Gymnasium – damals als sogenannte Vollanstalt – erneut ausgebaut und am 1. März 1955 eingeweiht. Als 1958 der Landkreis zuständig für die Unterhaltung des Schulgebäudes wurde, war schnell klar, dass „ein Erweiterungsbau an der bestehenden Schule nicht realisierbar war.“ Deshalb hat am 21. Februar 1962 der Kreistag beschlossen, ein neues Gebäude für das Staatliche Gymnasium in Kusel zu errichten. Am 5. September 1966 fand die Grundsteinlegung statt und nur ein Jahr später war das neue Gymnasium bezugsbereit. 40 Jahre später wurde es aber Zeit für eine umfassende Renovierung – Turnhalle und Hausmeisterwohnung wurden abgerissen, um Platz für die neue große Sporthalle und die Mensa zu schaffen. 2015 wurde die Schule nach längerer Namensfindung zum Siebenpfeiffer-Gymnasium Kusel. Heute sind dort 915 Schüler. Angelika Gröneveld-Olthoff ist seit vier Jahren Schulleiterin und sehr stolz auf das, was über die Jahre erreicht werden konnte. Es sei heute auch wichtig, nicht nur an Fachliches gebunden zu sein, wie dies früher der Fall war. Natürlich, Lehrpläne müssten eingehalten werden, aber: „Die Schule ist auch ein Lebensort, deshalb muss man sich das Leben auch in die Schule holen“, betont sie. So arbeite man in jeder Klassenstufe an bestimmten Projekten, angefangen bei naturwissenschaftlichen Exkursionen in der fünften Klasse bis hin zu einem Programm in der 13. Klasse, das die Schüler auf das Studentenleben vorbereitet. Wichtig sei auch, den Teamgeist der Schulgemeinschaft zu formen. Besonders stolz ist die Schulleiterin deshalb auf das Programm beim heutigen Schulfest. Nicht nur das Kollegium ist eingebunden, auch der Förderverein – von ihm gab es als Spende eine Torwand – und die Eltern helfen mit. Natürlich präsentieren sich die Schüler hier besonders intensiv: „Das Fest ist vor allem für die Schülerinnen und Schüler.“ So finden ab 13 Uhr auf dem Sportplatz und in der Turnhalle Fußball- und Basketballturniere statt. Zeitgleich gibt es auch eine „Nonsense-Olympiade“ mit Disziplinen wie Einkaufswagenrennen oder Schaumkuss-Wettessen. Um 14.30 Uhr wird die Turn-AG ihr Können auf dem Sportplatz unter Beweis stellen und um 15 Uhr die Showtanzgruppe auf dem Schulhof. Ab 16 Uhr gibt es im Lichthof ein kleines Konzert der Musikensembles und zum Ausklang zeigen zwei Zehntklässer ab 17.30 Uhr als DJs ihr Können.

Und so präsentiert es sich nach der jüngsten Renovierung.
Und so präsentiert es sich nach der jüngsten Renovierung.
x