Kreis Bad Duerkheim Altes wird aufgetragen

Vor allem Frauen interessierten sich für die recycelte Mode.
Vor allem Frauen interessierten sich für die recycelte Mode.

Nachhaltigkeit und fairer Handel standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung zum 50. Geburtstag des Landkreises Bad Dürkheim am Samstag in der Brunnenhalle. Angehende Veranstaltungskaufleute der Berufsbildenden Schule hatten sie auf die Beine gestellt. Sie präsentierten Bad Dürkheim als „Fairtrade-Stadt“. „Hier sehen sie einen olivgrünen Rucksack mit fair gehandeltem Ökoleder aus Indien“, kündigte die junge Moderatorin auf der in der Brunnenhalle aufgebauten Bühne ein männliches Model an. Es ging weiter mit einem modischen gelben Jumpsuit aus einem Stoff, der zu hundert Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Dann kam Antony auf den Catwalk, gekleidet in 100 Prozent Leinen, 100 Prozent Öko und 100 Prozent fair gehandelt. Die Zuschauer bekamen Taschen aus Nappaleder und Schals aus Indien vom Dürkheimer Weltladen präsentiert, Taschen aus Leinen, deren Näherinnen „fair bezahlt“ würden. Die Stühle bei der Modenschau waren alle besetzt, das Interesse an der Veranstaltung war groß, die Besucher ganz überwiegend weiblich. Neue Kleidung aus Altmaterial präsentierte der Modeladen „Weltherz“ aus Landau als Spezialität. Aus etwas Vorhandenem etwas ganz Neues zu machen, nenne sie lieber „upcyceln“ statt „recyceln“, sagte „Weltherz“-Inhaberin Janna König. Mode fair produziert und aus nachhaltigen Materialien gemacht zu verkaufen, war ihre Geschäftsidee, als sie sich selbstständig machte. Zu dieser gehört auch, dass Leute bei ihr lernen können, ihre Kleidung zu reparieren, damit sie länger getragen werden kann. Auf Stellwänden in der Brunnenhalle wurde über unsägliche Arbeitsbedingungen in verschiedenen Ländern informiert, über Kinder- und Zwangsarbeit. Im Foyer war Schickes in vielen Varianten aus dem Naturstoff Kork zu sehen, etwa Taschen, Schmuck, Hüte, sogar Regenschirme. Die Ausstellerin Angela Stifter war aus Mayen angereist. Wer ein gebrauchtes Kleidungsstück mitbrachte, konnte es auf einem von drei Tischen auslegen und gegen ein anderes eintauschen. Oder man bezahlte drei Euro und bekam einen Bon zum Aussuchen eines Kleidungsstückes. Bei der Kleidertauschbörse wurde eifrig gesucht und begutachtet. Die angehenden Veranstaltungskaufleute hatten bei Familie und Bekannten nach gebrauchten Kleidungsstücken gefragt und eine ganze Menge bekommen, wie Lukas Emanuel berichtete. Planen, durchführen, nachbereiten: Das waren die Themenfelder, die es für die Veranstaltungskaufleute im Schulalltag zu beackern galt.

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