Donnersbergkreis Yalcin-Elf macht einen großen Schritt

Er springt am höchsten: Rüssingens Anli Halil Ibrahim. Vorne Siclovan Calin.
Er springt am höchsten: Rüssingens Anli Halil Ibrahim. Vorne Siclovan Calin.

«Rüssingen.» Der TuS Rüssingen gewann das Relegationshinspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga Südwest am Mittwochabend mit 2:1 (1:0) gegen VfR Wormatia Worms II. Mit diesem Heimsieg machte die Mannschaft von Trainer Ako Yalcin einen großen Schritt in Richtung Aufstieg. Ihr reicht nun ein Remis im Rückspiel, welches am morgigen Samstag um 16.30 Uhr in Worms stattfindet.

Bei optimalem Fußballwetter war die Heimelf von Beginn an bemüht, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Rüssingen präsentierte sich bei eigenem Ballbesitz sehr abgeklärt und sicher, in den Zweikämpfen aggressiv und präsent. Die erste nennenswerte Torgelegenheit verbuchten jedoch die Gäste. Nach einem schönen Zuspiel von VfR-Kapitän Marc Bullinger tauchte Wormatia-Verteidiger Maximilian Beck frei vor TuS-Keeper Hamdi Koc auf, schob den Ballaber an ihm vorbei. Viele der rund 300 Zuschauer vermuteten schon die 1:0-Gästeführung, doch dann kam Ferhat Gündüz, Abwehrsäule der Rüssinger, und klärte den Ball mit einer spektakulären Grätsche von der eigenen Torlinie (15.). Dies war aber auch die einzige echte Chance der ersten Halbzeit. Rüssingen hatte zwar einige Torabschlüsse, jedoch brachte kein Abschluss das Gehäuse von VfR-Schlussmann Steve Kroll in Gefahr. Als sich schon fast alle mit einem 0:0-Halbzeitstand abgefunden hatten, sorgte TuS-Flügelflitzer Kadir Seker für ein Ausrufezeichen. Ein eigener Eckstoß wurde dem Gast aus Worms zum Verhängnis. Nachdem Rüssingen den Ball aus dem eigenen Strafraum geschlagen hatte, landete der Ball bei VfR-Akteur Gianluca Mamone, der das Spielgerät zu seinem Torwart spielen wollte. Doch dieses Vorhaben durchkreuzte Seker. Er spritzte in den Pass, umkurvte den herausstürzenden Torwart und schob zum 1:0 ein (45.). Zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt brachte Seker sein Team somit in Front. Die erste Halbzeit war sehr zerfahren. Beide Mannschaften waren bestrebt, keine Fehler zu machen. Direkt nach der Halbzeitpause hätte der TuS die Führung ausbauen können. Der stark aufspielende Ferhat Gündüz schaltete sich in einen Angriff mit ein und verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter (52.). Danach hatte VfR- Kapitän Bullinger den Ausgleich auf dem Schlappen. Sein Schuss aus der Drehung zischte über den Querbalken des Rüssinger Gehäuses (56.). In einer Phase, in der Worms stärker wurde, fand erneut Seker die richtige Antwort. Als es einen Freistoß in aussichtsreicher Position gab, schnappte sich der Torschütze des 1:0 das Leder und drosch es zum 2:0 in die Maschen (66.). Sein Schuss wurde noch leicht von der Mauer abgefälscht und war deshalb unhaltbar für Kroll. Danach agierten die Gäste sehr enttäuschend. Die Nibelungenstädter spielten sich kaum Torchancen heraus und hatten auch in direkten Zweikämpfen oft das Nachsehen gegen die erfahrenen Hausherren. Das Offensivspiel der Gäste war über weite Strecken harmlos. So war die Verwunderung nach 85 Minuten umso größer, denn plötzlich stand es nur noch 2:1. VfR-Sturmtank Ali Bülbül setzte sich gegen die in dieser Situation halbherzig verteidigende Defensive des TuS durch und ließ Schlussmann Hamdi Koc keine Chance. Nun wurde es noch einmal spannend. Sollte sich der TuS die Führung noch einmal nehmen lassen und somit die gute Ausgangsposition abgeben? Nein! Doch als es in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Freistoß 16 Meter vor dem Rüssinger Tor gab, hielten viele Zuschauer noch einmal den Atem an. Der Ball segelte über die Mauer und war auf dem Weg ins Netz, doch dann kratzte Torwart Hamdi Koc das Leder aus dem Winkel und sicherte seiner Mannschaft so den Heimsieg. Nach dem Abpfiff war die Heimelf verständlicherweise sehr glücklich über den wichtigen Sieg. Auch TuS Trainer Ako Yalcin, der in den letzten Wochen viel Kritik über die Leistung seiner Elf üben musste, zeigte sich nach der Partie erleichtert. „Wenn es drauf ankommt, dann konzentriert sich meine Mannschaft. Wir haben zwar das erste Spiel gewonnen, aber das zweite Spiel in Worms wird brutal schwer. Da brauchen wir die gleiche Leistung noch mal.“ Dennoch: Der TuS Rüssingen fährt mit einem Vorteil zum Relegationsrückspiel nach Worms. Ein Remis reicht der Yalcin-Elf, um in die Verbandsliga aufzusteigen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Reserve der Wormser im Rückspiel mit Personal der Regionalligamannschaft verstärkt, oder ob sich die Rüssinger durchsetzen. So spielten sie TuS Rüssingen: Hamdi Koc - Saritas, Edel, Gündüz, Schwall - Sencer Koc, Siclovan - Seker, Anli, Franke - Dzijan Tore: 1:0 Seker (45.+1), 2:0 Seker (66.), 2:1 Bülbül (85.) - Gelbe Karten: Dzijan - Nagy - Beste Spieler: Edel, Gündüz, Seker, Siclovan - Bülbül, Nagy - Zuschauer: 300 Schiedsrichter: Yannic Lenssen (Mainz).

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