Donnersbergkreis Vier Mal ausverkauft

Pianist und Dirigent Christoph Sodan und die Kammersinfonie Stuttgart gaben Musik und Texte des jungen Mozart zum Besten – das P
Pianist und Dirigent Christoph Sodan und die Kammersinfonie Stuttgart gaben Musik und Texte des jungen Mozart zum Besten – das Publikum im Schlosshof war amüsiert und verzaubert.

«Alzey.» „Schon wieder ausverkauft“ – auch zum Finale des Da-Capo-Festivals in Alzey waren am Sonntag alle Plätze besetzt. „Mozarts Reise nach Paris“ in Briefen und Musik standen auf dem Programm. Dass Kirchheimbolanden für den jungen Mozart bei der Suche nach einer Anstellung als Kapellmeister ein Zwischenstopp war – wer es bis dato noch nicht wusste, erfuhr es an diesem Abend.

Christoph Sodan, der sich als Dirigent und Pianist einen Namen gemacht hat, konnte neben seinem musikalischen auch sein schauspielerisches Talent voll ausspielen. Er zitierte mit unverhohlenem Genuss aus den frivolen Bäsle-Briefen und ließ die Zuhörer vor der malerischen Schlosskulisse teilhaben an den stilistischen Schweinereien, die Mozart auch mit seiner Frau, dem „Stanzerl“, und bisweilen sogar mit seinem Vater teilte. In wunderbarem Kontrast dazu die überirdische Musik – „ich bin halt ein Musiker, kein Dichter“. Auszüge aus der Krönungsmesse, die Arie des Pamino aus der Zauberflöte und – man wird sich wohl nie daran satthören – „Eine kleine Nachtmusik“ genossen die Gäste an diesem lauen Sommerabend. Die Stuttgarter Kammersinfoniker mit ihrem Konzertmeister Daniel Rehfeldt boten dem „jungen Sauschwanz“, wie sich Mozart auch gerne nannte, einen würdigen musikalischen Auftritt, vom Publikum mit viel Applaus bedankt. „Alle vier Veranstaltungen waren ausverkauft“ – Anastacia als Top-Act bereits wenige Tage nach Vorverkaufsstart, freute sich Da-Capo-Organisatorin Angelina Niederauer-Kopf. Inklusive hervorragendem Sommerwetter habe einfach alles gestimmt, war sie sichtlich zufrieden und erleichtert am Ende des vierten und letzten Da-Capo-Tages. Die einzige echte Herausforderung sei gewesen, dass das Anastacia-Management fünf Minuten vor dem geplantem Einlass mit Blick auf die Ausschanktheke plötzlich konstatierte: „Da sind ja Gläser, das geht bei uns gar nicht“. „Da musste die Winzergenossenschaft Albig innerhalb einer halben Stunde tausend Plastikbecher organisieren, das war eine grandiose Leistung“, so Niederauer-Kopf. Und das, obwohl man am Nachmittag gemeinsam einen ausführlichen Sicherheitscheck gemacht hatte. Als Anastacia aber Wind von der Verzögerung bekommen habe, stimmte sie kurzerhand vom Balkon ihres Zimmers aus ein paar Liedchen an, um den Wartenden die Zeit zu vertreiben. In Sachen Sympathie konnten auch die anderen Da-Capo-Künstler punkten. „Chako Habekost hat seine Witzchen über die Pfälzer und die Rheinhessen gemacht, Bosse ist durch die Stadt gejoggt und hat mit Alzeyern gequatscht, und die Band von Anastacia hat das fantastische Spaghettieis in der Eisdiele gelobt“, erzählt Niederauer-Kopf. Auch Security, die Leute vom Ordnungsamt, Feuerwehr und DRK konnten ihre Einsätze genießen, denn Zwischenfälle gab es bis auf Kleinigkeiten wie Wespenstiche in den vier Tagen nicht. Bei den Plänen für Da-Capo 2018 wollte Niederauer-Kopf sich noch nicht in die Karten blicken lassen. Nur soviel: Die Verträge für den Comedian-Part und den Klassikabend im Sommer 2018 werden wohl demnächst unterschrieben. Und was den Top-Act anbelangt, da hoffe man natürlich wieder auf Gäste, die wie Anastacia oder Sunrise Avenue zu den Großen gehören. Aber da gelte es, bei der Anfrage den richtigen Zeitpunkt abzupassen. „Für diese Künstler ist Alzey sehr klein, da sind wir eher Lückenfüller“, sagte sie. Doch vielleicht hat es sich mittlerweile ja herumgesprochen, dass die Lücke zwischen den Schlossmauern in Alzey eine besonders schöne ist.

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