Donnersbergkreis Verwobene Welten

Ein „verwobener“ Mund ziert die Einladungskarte zu Claudia Gross’ Ausstellung im Kahnweilerhaus.
Ein »verwobener« Mund ziert die Einladungskarte zu Claudia Gross’ Ausstellung im Kahnweilerhaus.

«ROCKENHAUSEN.» Bekannt ist sie in Rockenhausen vor allem als diejenige, die die Kunst anderer erklärt. Nun wird Claudia Gross, die in jüngerer Zeit in viele Ausstellungen im Museum Pachen eingeführt hat, ihre eigene künstlerische Arbeit im Kahnweilerhaus präsentieren. Zur Eröffnung ihrer Ausstellung „Verwoben“ am Sonntag, 13. August, 11 Uhr, lädt der Arbeitskreis Kahnweilerhaus ein.

Die Kaiserslauterin hat in diesem Jahr auch bei der Gestaltung der ersten Sonderausstellung dieses Jahres „Kommt Kunst von Können?“ im Kahnweilerhaus mitgewirkt und war beteiligt an der Buchpublikation zur Ann-Blaum-Ausstellung letzten Jahres im Museum Pachen. Antje Buchwald, Kunsthistorikerin aus Kaiserslautern, wird in Claudia Gross’ Ausstellung einführen. Die ist noch bis zum 17. September zu den üblichen Öffnungszeiten donnerstags bis sonntags jeweils von 15-17 Uhr zu besichtigen. Schon in der Schulzeit belegte Claudia Gross Arbeitsgemeinschaften in Photographie, Keramik und Siebdruck, hatte Kunst als drittes Fach im Abitur. Während ihres Studiums der Kunstgeschichte erlernte sie Druck- und Maltechniken, unter anderem bei Studienaufenthalten in den USA. 1998 schloss sie ihr Studium mit der Promotion ab, berichtet die Künstlerin über ihre Ausbildung. Das Thema „Frau“ tauche immer wieder in der Kunstgeschichte und in der Kunst auf und habe sie stets interessiert, lässt uns Claudia Gross noch wissen. Sowohl in ihrer Magister- als auch in ihrer Doktorarbeit habe sie sich mit der Darstellung der Frau in der Pop-Art oder als Femme fatale in der Zeit um die Jahrhundertwende beschäftigt. Außerdem habe sie über Künstlerinnen wie Ursula Kirchner und ihre Scherenschnitte und auch über Ann Blaum, die in Katzenbach gelebt hat, gearbeitet. Die Technik des Cut-out, die Gestaltung der weibliche Silhouette, der Körperhaltung und der Gestik sei später dann ihr Motiv gewesen. Die Silhouette scheint ihr ein geeignetes Ausdrucksmittel zu sein, um eine Darstellung auf das Wichtigste, nämlich Kontur und Form, zu reduzieren. Es sei geplant, ein Bildarchiv zum Ausdruckspotenzial des weiblichen Körpers entstehen zu lassen. Claudia Gross begann dann auch, mit anderen Schnitttechniken wie etwa der Collage zu experimentieren. In den letzten Jahren fing sie an, Cut-out und Collage in Stoff zu übertragen, wozu wohl auch ihr Interesse, auf Papier zu nähen, beigetragen hat. Bei den Tissagen (von französisch: tisser=weben) wird unterschieden zwischen denen mit gleichen Motiven, wobei das Ausgangsbild durch verschiedene Webtechniken verändert wird, und denen, bei welchen zwei Bilder miteinander verwoben werden. Dabei ist die Assoziation der Verpixelung durchaus gewollt und soll an die Nachbearbeitung unserer schönen, neuen Welt erinnern. Ausstellungen hatte die Künstlerin bereits in Wuppertal, Berlin, Holzminden, Landau, Stuttgart, Weilburg, Ramstein, Dahn, Marta (Texas), Kaiserslautern, Winston-Salem (North Carolina), Ferrara und in Conto sowie in der Abtei Brauweiler und im Schloss Lichtenwalde.

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