Donnersbergkreis Verpasste und genutzte Chancen

Das war ein Wurf ins Leere. „Besonders gut war es nicht“, wusste Uwe Schmitt, der Höringer Teamkapitän des DV Kaiserslautern. Vor zweieinhalb Wochen der Silberpott für die Deutsche Meisterschaft, jetzt im hessischen Hanau das Aus im Halbfinale des DDV-Cups: Bei subtropischen Temperaturen in der Halle scheiterte der DVK – am Board mit den drei Donnersbergern Dominik Appel, Michael Bernhardt und Udo Giese – mit 6:7 am 1. DSC Bochum. Nach sehr durchwachsener Vorstellung, in einer Hitzeschlacht. Vielleicht auch, da die quälend lange Zwei-Stunden-Pause nach der Gruppenphase den Lauterern in der Hanauer „Sauna“ Trägheit in die Köpfe trieb. Morgens noch hämmerten sie die Darts ins Brett. Im Acht-gegen-Acht-Teamgame auf 1001 Punkte riss beim ersatzgeschwächten Deutschen Meister aber der Faden. „Ich hatte 56, werfe 16 und dann ’ne fette Fünf. Die machen dann 97 Punkte zu“, ärgerte sich Appel, der den mehrmaligen Deutschen Meister Andy Kröckel mit 3:0 düpierte, über die einzige DVK-Chance, im Mannschaftsspiel ein Leg einzusacken. Er versemmelte. „Bochum war beständiger. Uns haben die großen Aufnahmen gefehlt“, meinte Schmitt. Das Double am Samstag wäre die Riesen-Sensation gewesen… Dart-Hochburg Donnersbergkreis Es kommen die Besten der Nation. Für den Länderkampf, für die Deutsche Einzelmeisterschaft. Als Jahreshöhepunkt locken die German Masters in Kirchheim bei Fulda die großen Namen des deutschen Dartsports. Am Wochenende ist es so weit: Schindler, Allenstein, Münch, Zygla – es misst sich die Spitze im Kirchheimer Hotel Seeblick. Nach dem Vergleich der Bundesländer am Samstag – Rheinland-Pfalz wird von drei Teams vertreten – steigen sonntags die Deutschen Meisterschaften im Einzel. Ein Einladungsturnier, für das sich nur die Ranglistenbesten der Landesverbände qualifizieren. Der Donnersbergkreis trumpft dabei mit überproportionaler Quote auf: Mit Dominik Appel, Christoph Eckel, Andreas Lang, Helle Krehbiehl und Peter-Pascal Portz sowie bei den Damen Simone und Jana Rößling sind gleich sieben hiesige Spieler vom RPDV nominiert. Insgesamt starten mehrere Hundert deutsche Darter. Wagener nutzt die Gelegenheit Es ist mehr als nachvollziehbar, dass Dominic Wagener diese Chance am Schopf gepackt hat – wer weiß schließlich, ob sie sich nochmals bietet? Wagener, Spielführer von Landesligist DSV Donnersberg und dessen Herzblut-Mitglied, geht in die Bundesliga, zum kurpfälzischen Spitzenklub Dartspub Walldorf. Im Dart ist das ein echter Transferkracher. Letzte Gespräche mit dem Präsidium besiegelten am Montagabend den Wechsel, bestätigte Wagener. Erst am Freitag hatte er das Angebot erhalten – und war am Samstag in Hanau sofort Gegenstand der brodelnden Gerüchteküche. Einerseits ist das für den DSV natürlich ein herber Schlag, nicht nur Wageners spielerische Qualität muss er nun kompensieren. Aber der Lohnsfelder ist jung, hat Entwicklungspotenzial. Wer weiterkommen will, muss eben den nächsten Schritt gehen, bevor es zu spät ist. „Der DSV ist und bleibt für mich der Verein, bei dem ich mich wohlfühle. Ich liebe das Team, den Zusammenhalt. Und ich bin überwältigt von der Unterstützung, die es mir in dieser Entscheidung entgegenbringt“, sagt Wagener über den Transfer. So kommt es nächste Saison zu einem „Derby“ in der Bundesliga: Wagener versus Appel – zwei Lohnsfelder unter sich.

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