Donnersbergkreis Standenbühl: Kampf fürs Pferdezentrum

Lebt derzeit durch ehrenamtliches Engagement wieder auf: das Pferdezentrum in Standenbühl.
Lebt derzeit durch ehrenamtliches Engagement wieder auf: das Pferdezentrum in Standenbühl.

Im August feiert der Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar (PRPS) in Standenbühl sein 40. Jubiläum. Die Feierlaune ist den Züchtern aber vergangen.

Am 12. und 13. August feiert der Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar (PRPS) im Pferdezentrum Standenbühl sein 40. Jubiläum. Die Feierlaune ist den Züchtern in den letzten Wochen vergangen. Das vertraute Personal der Geschäftsstelle hat gekündigt und ist im Mai und Juni gegangen, es wurde durch neue Kräfte ersetzt. Mitglieder verließen den Verband, Vorstände legten ihre Ämter nieder. Die Zukunft des Pferdezentrums ist unklar, weil ein Bekenntnis des Vorstands fehlt. Seit das Verbandsurgestein Otto Schalter aus Dörrmoschel im Mai den Pferdezuchtverband verlassen hat, rumort es in der Züchterschaft. Als im Juni die beiden Geschäftsstellenmitarbeiterinnen gingen, wurden die Probleme des Verbandes im sozialen Netzwerk Facebook diskutiert. Zuletzt verließ Ponyzüchterin Gisela Jung aus Rittersheim den Verband, meldete ihre Tiere im westfälischen Zuchtverband an, für den Schalter jetzt tätig ist, und legte ihr Vorstandsamt nieder. Die Situation des Pferdezentrums, das vor 25 Jahren eröffnet wurde, treibt die Züchter aus der Region um, das wurde am Mittwoch bei einer Informationsveranstaltung des Verbandsvorstandes in Kaiserslautern deutlich. Als Vermarktungs- und Ausbildungsstätte für Pferde wurde Standenbühl konzipiert, diese Funktion hat es längst nicht mehr. Das Pferdezentrum diente zuletzt als Veranstaltungsort für Zucht und Sport. Seit zwei Jahren kümmert sich eine Handvoll Ehrenamtliche um den Kaiserslauterer Gerhard Schmidt um das Pferdezentrum. Sie brachten es in einen „vorzeigbaren Zustand“, wie der Verbandsvorsitzende Karl-Heinz Bange sagte. Zum ersten Mal seit langem sind alle Wohnungen vermietet, der Verband hat 20.000 Euro in die Renovierung gesteckt. Die Mieterin nutzt die Stallungen, bietet den Beritt und die Ausbildung von Pferden an. Es ist Leben zurückgekehrt. 2016 sei im Pferdezentrum ein operativer Gewinn von 60.000 Euro erzielt worden, berichtete Bange. Die Abschreibungen auf das Pferdezentrum und auf zum Teil Jahre alte Forderungen gegenüber Mitgliedern hätten das Ergebnis aber erneut ins Minus rutschen lassen. Wie es mit dem Pferdezentrum weitergeht, ist offen. Die rund 50 anwesenden Züchter forderten mehr Veranstaltungen im Pferdezentrum. „Standenbühl gehört den Züchtern, es ist vielen ans Herz gewachsen, das schmeißt man nicht einfach weg“, sagte Bange noch am Dienstag in Zweibrücken, kritisierte aber, dass die Zahl der Helfer nur klein sei. „Wenn es mehr wären, wäre mir deutlich wohler“, sagte er. „Wir haben das Pferdezentrum auf ehrenamtliche Beine gestellt. Bei 1500 Mitgliedern können wir doch so ein Pferdezentrum erhalten“, sagte Vorstandsmitglied Gerhard Schmidt zuversichtlich. Ein eindeutiges Bekenntnis vermied Bange. „Es wird wohl nicht möglich sein, beide Anlagen dauerhaft mit Leben zu erfüllen“, sagte er mit Blick auf die Standortdiskussion Zweibrücken oder Standenbühl. Derzeit sind die Pferdezüchter Mehrheitsgesellschafter der Betreiber-GmbH des Landgestüts Zweibrücken. Dessen Verpachtung ist europaweit ausgeschrieben, die Züchter haben bislang kein Gebot abgegeben. Gut möglich, dass sie dort zum Jahresende ausscheiden müssen. Südwest

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