Donnersbergkreis „So weit wie nötig, so wenig wie möglich“

Mit der Fläche zwischen Parkdeck und Rathaus in Kirchheimbolanden hat sich der Stadtrat jüngst wieder beschäftigt. Die Mitglieder verständigen sich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung darauf, in der Änderung des Bebauungsplans „Küchengarten“ keine Einschränkungen bei der Dachform vorzunehmen. Sollte das Gelände einmal bebaut werden, soll dies acht Meter von der Neuen Allee zurückversetzt erfolgen.

„In der letzten Sitzung ist beschlossen worden, den Forderungen der Denkmalpflege etwas entgegenzukommen“, erinnerte Tina Rothley von der VG-Verwaltung. Dann sei der Entwurf nochmals offengelegt worden. Mit der bisherigen Planung wollte der Stadtrat die Möglichkeit geben, eine Bebauung zwischen Rathaus und Parkdeck, sofern sie einmal vorgesehen ist, entweder im Stil der angrenzenden modernen Gebäude mit Flachdach zu errichten, um eine gestalterische Abgrenzung zu den Kavaliershäusern auszudrücken, oder ein geneigtes Dach vorzusehen, um den Stil der historischen Gebäude aufzunehmen. „Sowohl die Denkmalbehörde als auch der Eigentümer und ein nicht unmittelbar betroffener Bürger haben aber erneut gefordert, eine Bebauung für das Grundstück festzuschreiben, die sich an den historischen Vorgaben orientiert“, heißt es in den Unterlagen zu der Sitzung. Die Verwaltung hat nun nochmals Abwägungs- und Beschlussempfehlungen erarbeitet, sich dabei an den grundsätzlichen Forderungen der Denkmalbehörde orientiert. „Die Denkmalbehörde hat betont, dass es ihr am liebsten wäre, das Gelände von einer Bebauung frei zu halten“, erläuterte Rothley. Wie berichtet, ist eine Bebauung jetzt schon möglich. „Hier geht es nun um die Frage, wie man beiden Seiten gerecht werden kann – der Denkmalpflege und der Eigentümerin“, hatte Bauamtsleiter Udo Bauer in der vorangegangenen Sitzung erläutert. Eine komplette Freihaltung greife zu sehr in die Eigentumsrechte der Besitzer des Grundstücks ein. In den Stellungnahmen ging es unter anderem um die Dachform und den Abstand des Gebäudes zur Straße hin. „Sowohl Denkmalpflege als auch Eigentümer haben den Wunsch, dass das Gebäude weiter zurückzurücken ist, um Rücksicht auf die anderen Gebäude zu nehmen“, sagte Rothley. Stephan Sauer (Grüne) sprach sich „primär für eine Erhaltung der historischen Situation aus“ und auch dafür, ein Gebäude dann weiter von der Straße zurückzusetzen. „Es ist eher ungewöhnlich, dass der Grundstückseigentümer und die Denkmalbehörde beide restriktive Festsetzungen fordern“, sagte Thomas Edinger (CDU). Wilfried Pick (CDU) warb dafür, nicht zu viel auszuschließen. Ähnlich sah es auch Andreas Müller (SPD). Christl Brutscher-Sawruk (FWG) meinte: „Man muss das Grundstück einer sinnvollen Nutzung zuführen können.“ Manfred Grill (Grüne) empfahl, ein Flachdach nicht auszuschließen: „Gerade an dieser Ecke wäre ein Flachdach sinnvoll. Wir haben ein flaches Rathaus und nebenan das Parkdeck.“ Alexander Groth (FWG) sagte: „Wir sollten soweit wie nötig und so wenig wie möglich einschränken.“ „Gibt es keine Möglichkeit das Gelände von Seiten der Stadt zu kaufen?“, wollte Gerhard Holstein (FDP) wissen – und fügte an: „Egal, was man dahin baut, es wird nix Gescheites.“ Versuche habe es gegeben, diese seien aber gescheitert, sagte Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller. Letztlich entschied sich der Stadtrat dazu, keine Einschränkung bei der Dachform zu machen und den Abstand zur Straße auf acht Meter festzusetzen.

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