Donnersbergkreis Rockenhausen: 2000 Teilnehmer bei "Rockie-Games" in Innenstadt

Glücksrad mal anders: Rollen ließen es „Rockie-Games“-Teilnehmer gestern beim Stand der Metzgerei in der Luitpoldstraße.
Glücksrad mal anders: Rollen ließen es »Rockie-Games«-Teilnehmer gestern beim Stand der Metzgerei in der Luitpoldstraße.

Gut und gerne 2000 Kinder und Jugendliche tummelten sich am Mittwoch bei den „Rockie-Games“. Die Premiere des „XXL-Spielefests“ geriet trotz Regenspritzer zum Renner.

„Hey, ihr könnt Jungs hauen. Und könnt Lehrer kloppen. So wie mich zum Beispiel...“: Max Krampes Masche zieht. Na ja, zumeist, aber nicht immer, wie der Pädagoge der Schule am Donnersberg lächelnd einräumt. Eben hat er einer Gruppe Mädchen Appetit aufs Ausprobieren von „Jugger“ machen wollen. „Jugger?“ Ein martialisch anmutendes Kampfspiel mit Soft-Schwertern, Schild und Morgenstern. Aufeinander einprügeln? Ja, durchaus. Aber das Spiel an und für sich sei pädagogisch wertvoll. Zum Aggressionsabbau geeignet, den Fairnessgedanken fördernd. Nun gut; die Mädchen wollen es jedenfalls mal nicht probieren. Sondern steuern einen Steinwurf entfernt im Naturerlebnisbad das Becken an. Stand-up-Paddeln? „Ist gar nicht so einfach“, erläutert Timo Bernhard. „Schon gar nicht für mich mit meinen 100 Kilo“, bekennt der DLRG-Chef, der gerade zwei Mädchen bestaunt, die auf dem schwimmenden Brett balancieren. Bernhard gibt beste Haltungsnoten. Vorab heimlich geübt? „Nö, zum ersten Mal versucht“, sagen Eileen und Ronja. „Echt cool“, finden die Paddle-Girls, beide zwölf, beide aus Rockenhausen – und daher selbstredend mit von der Partie bei den allerersten „Rockie-Games“. Im Schwimmbad geht es eher übersichtlich zu. „Würden sieben Sonnen scheinen, wäre das anders“, sieht Bernhard im Wetter den ausschlaggebenden Faktor. Früh am Morgen hatte es noch trüb ausgesehen. Regen satt. Aber: Nur wenige Angebote wie die Hüpfburgen fallen aus. Waren die Stationen zum Start um 8 Uhr noch verwaist, strömen aber 20 Minuten später die Massen. Füllen fast die gesamte Innenstadt, Schlosspark, Rognac- und Robert-Blum-Platz, Ringstraße und Brühlgasse, Festplatz, Naturbad, Sportplatz und Schulzentrum bis nach Mittag ununterbrochen mit Leben. Auf eine „super Veranstaltung“ blickt Matthias Klein mehr als zufrieden zurück. „Ein schönes Miteinander. Von Beginn an herrschte eine tolle Atmosphäre. Die Kinder und Schüler waren fröhlich und haben sich nicht beklagt, mal anzustehen“, so der 46-jährige Kopf des Zukunftsteams sechs, das das Mammut-Projekt in 15-monatiger Planungsphase mit auf die Beine gestellt hat. Bei den Jungs besonders begehrt sind unter anderem die Torwand auf dem Marktplatz oder die Schussanlage in der Donnersberghalle. Am RHEINPFALZ-Stand basteln vor allem die Kleinsten fleißig Buttons. Viele Fotos, Selfies, Umarmungen und Händeschütteln: RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager zeigt bei seinem Rundgang im wahrsten Sinnes des Wortes große Präsenz. Einige der äußerst aufgeweckten Kindergartenkinder, aber auch einige Schüler würden ihn am liebsten nicht mehr loslassen. Schwindelfreiheit und eine Portion Mut sind beim Abseilen am Kirchturm und im Schlosspark gefragt. Die 15 Gewinner der Verlosung freuen sich, machen Luftsprünge und jubeln. Wer bei mindestens zwölf Angeboten mitgemacht und sich jeweils einen Stempel hatte geben lassen, kam in die Verlosung. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut angenommen wird“, sagt Joachim Neubrech, der das Golfdart und die Puttanlage im Schlosspark mitbetreut. Die Kinder nahmen hier eine längere Wartezeit gern in Kauf. Niemanden gefunden, der „etwas Negatives berichtete“, hat Zukunftsteam-Mitglied Carsten Michel. „Viele haben gefragt, ob die ,Rockie-Games’ nächstes Jahr wieder stattfinden“, so der Lehrer der IGS. Bei dieser Angebotsfülle können die Teilnehmer in den Vormittagsstunden gar nicht alles ausprobieren. Hinter der „ökumenischen Trinkstation“ im Gemeindehaus montieren Jugendliche Autositze. „Rekord liegt bei 14 Sekunden“, erläutert ein Mitarbeiter bei der Zeitnahme. Im Flur spielen Kinder an großen Brettern Mühle und Mensch-ärgere-dich-nicht. 50 Meter weiter vor der Sparkasse stehen Kinder beim Ringewerfen Schlange. Das Angebot ist „Fitnessprogramm“ für Manuela Schatto, die sich immer wieder bückt und Ringe aufhebt. Den besseren Job hat Marketing-Chefin Jutta Kreis, die die Preise verteilt. „Riesensache“, lautet das Lob. Auszubildende Duygu Nur Karasu stempelt derweil lächelnd Karten. Den Weg zum Wurfstand, überhaupt die Straße zwischen City und Schulzentrum, sichert Gerlinde Klein, an diesem Tag Verkehrs-Lotsin mit Fünf-Stunden-Schicht. Für sie Ehrensache: „Ich bin im Schulelternausschuss – wie Matthias Klein.“ Toll, was da organisiert worden sei. Zu den ehrenamtlichen Helfern zählen übrigens auch Schüler: Nick Neumann ist 15, zählt zum Jugendrotkreuz – und ist als Schulsanitäter bereit, im Notfall einzugreifen. „Mach’ ich doch gerne.“ Nicht nur denen, die zum Vergnügen da sind, bereiten die „Rockie-Games“ einen unterhaltsamen Tag.

Wenn schon mal nass...: Stand-up-Paddling im Naturbad.
Wenn schon mal nass...: Stand-up-Paddling im Naturbad.
Einlochen üben: Das war im Schlosspark möglich.
Einlochen üben: Das war im Schlosspark möglich.
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