Donnersbergkreis „Keine Leidenschaft, keine Zweikämpfe“

«Waldalgesheim.» Keinen guten Start erwischte Aufsteiger TuS Rüssingen in die Fußball-Verbandsliga. Beim SV Alemannia Waldalgesheim, einem Mitfavoriten auf den Titel, kassierten die Gäste eine 1:5 (0:4)-Niederlage, die leicht noch deftiger hätte ausfallen können. „Keine Leidenschaft, keine Zweikämpfe“, war TuS-Trainer Ako Yalcin nach der Partie bedient: „Wenn man dem Gegner alles erlaubt, dann kriegt man eben eine Klatsche.“

In der Tat fand seine Elf keinen Zugriff auf die flinken Platzherren, offenbarte in der Rückwärtsbewegung in Sachen Handlungsschnelligkeit große Defizite, die die Alemannen immer wieder ausnutzten. Schon nach vier Minuten lagen die Gäste durch Konstantin Sawins Treffer zurück. Schneller Ball über außen, schon war die Rüssinger Abwehr ausgehebelt. Danach wehrten sich die Gäste, so gut sie konnten. Offensiv hatte der TuS allerdings wenig zu bieten. Ein Kopfball von Ferhat Gündüz, ein Distanzschuss von Halil Ibrahim Anli und nochmal Gündüz mit dem Kopf. Es waren allerdings keine Hochkaräter, sie gingen allesamt über den Kasten. Zehn Minuten vor der Pause war es dann erneut Sawin, der auf 2:0 stellte. TuS-Coach Yalcin wollte dabei eine Abseitsstellung gesehen haben. Kurz darauf kam es noch dicker. Wieder über außen, diesmal vollstreckte Timo Riemer die Hereingabe. Und der agile Nils Balder, der zuvor drei Tore aufgelegt hatte, traf zum 4:0 (43.). Zu allem Rüssinger Überfluss gesellte sich ein verschossener Handelfmeter, als Bartosz Franke an Alemannia-Keeper Patria scheiterte, hinzu. Es ehrt die Gäste, dass sie trotz des aussichtslosen Rückstandes bei hohen Temperaturen nicht aufgaben. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Waldalgesheimer im Zuge des sicheren Vorsprungs ein wenig sonnten und vom Vollgasfußball in der ersten Halbzeit ein wenig in den Sparmodus umschalteten. Dennoch reichte es zum fünften Treffer durch Vincenzo Bilotta, der – wieder über außen freigespielt – problemlos einnetzte. Danach vergaben die Platzherren weitere Chancen. Hierbei konnte sich Rüssingens Keeper Gheorge-Cosmin Dragota mehrfach auszeichnen. Übrigens hatte Ex-Nationalspieler Mario Basler zwar auf dem Spielberichtsbogen gestanden, sah sich die Partie jedoch in Räuberzivil von draußen an. Der frühere Profi dürfte erfreut gewesen sein, dass sich seine nicht aufsteckende Mannschaft mit dem 1:5 durch Halil Ibrahim Anli nach Vorarbeit von Franke belohnt hat. Unter dem Strich hatten die Gäste an diesem Tag jedoch keine Chance. „Nach dem 0:2 gingen ein bisschen die Köpfe runter“, sagte TuS Abwehrspieler Ante Zurak: „Da war ein Zurückkommen schwierig. Waldalgesheim hat eine starke Mannschaft. Wir müssen das Spiel abhaken und zusehen, dass wir die Punkte gegen andere Teams holen.“ Auch TuS-Abwehrchef Ferhat Gündüz erkannte die Niederlage neidlos an: „Wir hatten von Anfang an keine Chance. Der Gegner war in allen Belangen überlegen und jedes Mal einen Schritt schneller.“ Alemannia-Trainer Patrick Joerg hatte die Defizite des TuS gekannt und sein Team danach ausgerichtet: „Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben die Tiefe gesucht und Räume gefunden.“ Sport So spielten sie TuS Rüssingen: Dragota - Zurak (73. Mashadi), Dogan, Gündüz, Schwall - Drigla (18. Kavak), Siclovan - Anli, Koc, Franke - Dzijan.

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