Donnersbergkreis Für mehr Sicherheit von Journalisten

Nach der äußerst gelungenen Premiere im vergangenen Jahr lädt die Kirchheimbolander Amnesty-International-Ortsgruppe für Mittwoch, 3. Mai, 19 Uhr, im Museum im Stadtpalais der Kleinen Residenz wieder zu einem Informationsabend zum internationalen Tag der Pressefreiheit. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht ein Vortrag von Anne Renzenbrink, der Pressreferentin der Organisation „Reporter ohne Grenzen“.

„Wir wollen an diesem Termin festhalten“, sagt Elmar Funk von der Ortsgruppe. „Schrei nach Freiheit!“ lautet in diesem Jahr die Losung des Abends. „Schrei nach Freiheit war auch der Start für Amnesty am 28. Mai 1961“, erzählt Funk im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Damit meint der Kirchheimbolander Pfarrer im Ruhestand die Anfänge der Menschenrechtsorganisation: Zwei portugiesische Studenten stießen in einem Café in Lissabon auf die Freiheit an. Doch in den 1960er Jahren herrschte in Portugal eine Diktatur. Die Erwähnung des Wortes „Freiheit“ war verboten. Die zwei Studenten wurden festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt. In einer Londoner U-Bahn las der Anwalt Peter Benenson eine Meldung über das Urteil. Aufgewühlt darüber veröffentlichte er am 28. Mai 1961 in der Zeitung „The Observer“ den Artikel „The Forgotten Prisoners“ (Die vergessenen Gefangenen). Benenson forderte die Leser auf, mit Appellschreiben öffentlichen Druck auf die Regierungen zu machen und von ihnen die Freilassung politischer Gefangener zu fordern. Dieser „Appeal for Amnesty“ war der Beginn von Amnesty International. Am 3. Mai soll im Museum in mehreren Kurzbeiträgen – unter anderem von Landrat Winfried Werner, Elmar Funk, Amnesty-Gruppensprecher Ludger Grünewald oder SWR-Journalist Patrik Sommer – die in einigen Ländern zunehmende Einschränkung oder gar gänzliche Unterdrückung der Informationsfreiheit thematisiert werden. Anne Renzenbrink, die Pressereferentin von „Reporter ohne Grenzen“, wird über die Arbeit der Organisation berichten, kündigt Funk an. „Reporter ohne Grenzen“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit zu dokumentieren und die Öffentlichkeit zu alarmieren, wenn Journalisten und deren Mitarbeiter in Gefahr sind. Die Organisation setzt sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Journalisten ein. Dazu gibt es bei der Veranstaltung im Museum im Stadtpalais von der Gruppe „Geschichte in Liedern“. Stephan Höning und Joachim Seltmann beherrschen laut Funk mehrere Instrumente und werden die Besucher mit auf eine musikalische Zeitreise durch die deutsche Freiheitsgeschichte nehmen. Museumsleiter Rainer Karneth wird über die lokalgeschichtliche Verortung des Freiheitsgedankens in Kirchheimbolanden sprechen. Zum Abschluss des Abends ist ein „kommunikativer Ausklang“ vorgesehen. Info Informationsabend zum internationalen Tag der Pressefreiheit am Mittwoch, 3. Mai, 19 Uhr, im Museum im Stadtpalais in Kirchheimbolanden. Initiiert wird die Veranstaltung von der Kirchheimbolander Amnesty-International-Ortsgruppe. Der Eintritt ist frei.

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